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Unter der Leitung des indischen Regisseurs Amin Q. Chaudhri (Deadly Vengeance, Seventh Veil) entstand 1988 in den USA der Spielfilm "Dirty Tiger". In diesem Drama verkörperte Patrick Swayze (Dirty Dancing, Gefährliche Brandung) die Hauptrolle.

Story: Fünfzehn Jahre ist es her, das Chuck Warsaw, genannt Tiger, (Patrick Swayze) seine Familie im Streit verließ, als er bei einem Familientreffen zugedröhnt zur Pistole griff und beinah seinen Vater erschoss. In der Nacht in der es zu diesem Vorfall kam, floh der noch junge Tiger und hielt seitdem keinerlei Kontakt zur Familie. Unter anderem wegen Drogen- und Alkoholproblemen stand er damals völlig neben der Spur. Doch in den fünfzehn Jahren hat er sich geändert, seine Sucht mittlerweile in den Griff bekommen und sehnt sich nach seiner Familie. Also kehrt er zurück in die Heimat. Dort wird er aber nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Während seine alte Jugendliebe Karen (Barbara Williams) erfreut ist Tiger wieder zu sehen und die beiden sich näher kommen und auch Tigers Mutter (Piper Laurie) ihm mittlerweile verziehen hat, ist Tigers Vater (Lee Richardson) etwas senil geworden und scheint wegen den Vorkommnissen vor fünfzehn Jahren noch immer traumatisiert. Deswegen möchte die Familie Warsaw ein Zusammentreffen der beiden verhindern. Seine hasserfüllte Schwester (Mary McDonell) setzt sogar alles daran Tiger wieder aus der Stadt zu jagen. Für Tiger wird es eine ganz schwierige Aufgabe, sich mit der ganzen Familie wieder zu versöhnen, an der er emotional sogar fast zu Grunde geht...

Kritik: Bei "Dirty Tiger" handelt es sich um ein stinklangweiliges Familiendrama, dass zu jedem Zeitpunkt aufgesetzt wirkt und kein bisschen den Zuschauer berühren oder gar wirklich fesseln kann. Die einzelnen Szenen wirken wie banal aneinander gereiht und da man als Zuschauer zu keinem Zeitpunkt von diesem Werk gefesselt wird, ist es schon praktisch eine Qual den Streifen komplett zu sehen. Die Handlung ist dann auch mehr als dünn, dreht sich selbst nur im Kreis, sodass der Film künstlich gestreckt wirkt und die Langeweile immer mehr ihren Lauf nimmt. Auch die Tatsache das man als Zuschauer ein klein wenig im Dunkeln tappt was denn nun exakt vor 15 Jahren vorgefallen ist, weckt beim Zuschauer auch nicht wirklich Interesse. Im Gegenteil, dadurch wirkt der Spannungsaufbau lediglich gekünstelt und erzwungen. Auch das Verhalten der einzelnen Charaktere wirkt ideen- und konzeptlos und wie alles im Film einfach willkürlich nach Schema F runter gespult. Action oder Spannung sucht man dann ebenfalls vergebens, wobei dies zu verschmerzen wäre, wenn der Film berühren oder zum nachdenken anregen würde, was in einem Drama in der Regel die Prämisse sein sollte, dafür ist aber wie bereits erwähnt das Gesehene einfach zu belanglos. Eine kleine Klopperei hat der Film dann noch, die aber lediglich ein paar Sekunden geht und man eigentlich nichts sieht, da die Umsetzung einfach schwachsinnig geraten ist. Genau so schwachsinnig fallen die Dialoge aus. Auch hier schien man ideenlos und wie die einzelnen Charaktere von einem Moment auf den anderen ihre Meinungen oder ihr Verhalten ändern, geht dann schon ins absolut lächerliche. Man kann dieses wirklich miese Werk einfach nicht ernst nehmen, obwohl der Film todernst gemeint war. Für den Soundtrack war Ernest Troost (Im Land der Raketenwürmer, Beat) zuständig. Seine Orchestrale Musik ist zwar nicht unpassend, aber sicherlich zu dick aufgetragen, sodass gerade die dramatischen Momente zu kitschigem Geschnülze verkommen und man im Zusammenhang mit dem Gesehenen das Gefühl hat, in einer Daily Soap gestolpert zu sein.

Auch die Darsteller passen sich dann größtenteils dem schwachen Niveau des Films an. Der leider mittlerweile verstorbene Patrick Swayze macht seine Sache noch ganz akzeptabel. Er kommt mit seiner rockigen Lederjacke und den Jeans sogar ganz cool rüber, kann lediglich in den emotionalen Passagen nicht so überzeugen, was aber auch zum Teil an dem Soundtrack liegen dürfte, dass da einfach keine Emotionen beim Zuschauer aufkeimen. Piper Laurie (Haie der Großstadt, Faculty) und Mary McDonell (Donnie Darko, Der mit dem Wolf tanzt) als Tigers Mutter bzw. Schwester bleiben erschreckend blass und auch Barbara Williams (Bone Daddy, Nachts werden Träume wahr) als Freundin, weiß hier nicht zu überzeugen. Sicherlich haben hier die miesen Dialoge eine Teilschuld, dass die Darsteller nicht so prickelnd rüberkommen, aber Swayzes Rolle beinhaltet ebenfalls schwache Dialoge und er kommt hier ganz klar von den Darstellern noch am besten weg.

Fazit: "Dirty Tiger" ist ein extrem langweiliges Drama geworden, das kaum Handlung bietet und weder Emotionen noch Spannung oder sonstiges beim Zuschauer erzeugt. Nervig-schwache Dialoge und größtenteils schwache Darstellerleistungen plus eine zu dick auftragende Soundkulisse lassen an diesem Streifen einfach keinen Spaß aufkommen. Da kann auch Swayzes akzeptable Leistung nichts mehr retten. In meinen Augen ganz klar nicht zu empfehlen, höchstens den Swayze-Komplettisten. 1/10

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