Kurt Menliff kehrt nach langer Zeit in das Schloss der Familie zurück. Sowohl von der Familie wie auch von den Bediensteten wird er verachtet, da sich einst eine Untergebene wegen ihm das Leben nahm. Von seinem Vater fordert der Enterbte wieder seine Rechte als Erstgeborener, und seinen Bruder provoziert er, indem er dessen Frau Nevenka aufgrund ihrer masochistischen Vorlieben unter Kontrolle hat.
Für 1963 ist der Film von Mario Bava ganz schön harter Tobak. Nicht nur das die arme Daliah Lavi mehrfach mit der Peitsche den Rücken graviert bekommt, nein sie empfindet sogar noch Lust und sexuelle Anregung dabei. Die Story jedenfalls ist aller andere als ein gemütlicher Gruselkrimi. Irreführen lassen sollte man sich von dem Titel ebenfalls nicht, da im Film weder ein Dämon noch eine Jungfrau vorkommen (Nevenka fällt ja aufgrund der Vorgeschichte aus).
Der Grusel braucht allerdings eine ganze Weile um sich zu entwickeln. Der Zuschauer wird von der ersten Sekunde zwar mittenrein ins Geschehen geworfen, bis man allerdings hinter die Geheimnisse und Verhältnisse der etwas seltsamen Familie kommt, vergeht sehr viel Zeit. Da braucht die Story insgesamt etwas zu lange um wenigstens ein wenig in fahrt zu kommen. Entschädigt wird man dafür mit tollen Bildkompositionen, aber das darf man von einem alten Haudegen wie Bava ja eigentlich auch erwarten.
Spätestens nach dem Tode Kurts geht das Ganze allerdings ins unheimlich Übersinnliche über. Die Frage ob jetzt ein Geist sein Unwesen treibt, oder doch ein irdischer Täter am Werk ist, steht über allen. Allerdings ist die Auflösung relativ vorhersehbar, zumindest dahingehend wer hinter den Messermorden steckt. Bis dahin wird die komplette Spukhausklaviatur gespielt, von knarrenden Türen, Fenster die der Wind aufweht, bis hin zu den mysteriösen Erdbefleckten Fußabdrücken ist alles mit dabei. Für Atmosphäre ist jedenfalls gesorgt, was ja beinahe automatisch durch das alte Schloß am Meer und die unheimliche Kapelle geschieht, die Location ist bestens gewählt.
Auch die Schauspieler leisten gute Arbeit, auch wenn Christopher Lee schon mal besser drauf war. Insgesamt ist der Dämon und die Jungfrau ein recht guter Vertreter seiner Kategorie, wenn auch einige Schwächen enthalten sind. Wer auf eine ruhige gepflegte Gänsehaut aus ist, sollte auf alle Fälle mal reinschauen.
6/10