Review

„Der Dämon und die Jungfrau“ist ein verdammt schlecht gewählter Titel für diesen Mario Bava-Streifen,der Alternativtitel „Die Peitsche und der Leib“will da schon besser zum Inhalt passen…

Kurt Menliff kehrt nach einigen Jahren auf das Schloß seines Vaters zurück und wird von allen Anwesenden verächtlich empfangen.Seinetwegen hat sich vor Jahren eine Dame das Leben genommen und auch mit der schönen Nevanka hat er mal was gehabt.Diese ist jetzt zwar verheiratet,doch die alten Gefühle gegenüber Kurt flammen wieder auf.Als Kurt kurz darauf ermordet aufgefunden wird,ist niemand sonderlich traurig,nur Nevanka kann seinen Tod nicht verkraften.Doch Kurt scheint von den Toten zurückzukehren…

Mario Bavas Talent für aussagekräftige Bilder zeigt sich auch in diesem düsteren Gothic-Werk.Die Beleuchtung,die Kulissen – insbesondere das Schloß an der Felsküste – malerisch festgehalten und mit einer fast traumhaften Stimmung versehen.
Leider lässt Bava den Zuschauer etwas lange in diesen Bildern baden,wodurch die ohnehin schon langsame Erzählweise reichlich ins Stocken gerät.Dabei hat die Geschichte einiges zu bieten,was damals einen kleinen Skandal verursachte:Christopher Lee(solide gespielt),der sichtlich Freude daran findet,Daliah Lavi(kühl,mit einem Hauch von Erotik)auszupeitschen,was ihr im Anschluss sexuelle Befriedigung verschafft.
Da diese Szene in vielen deutschen Fassungen direkt nach dem Auspeitschen geschnitten wurde,wird die Beziehung zwischen Kurt und Nevenka gar nicht richtig deutlich,was für das überraschende Ende(ja,bereits 1963 hatte man solche Einfälle)aber von Bedeutung ist.

Die tolle Musik von Carlo Rustichelli und die stimmungsvollen Bilder,die eine dichte Atmosphäre erzeugen reichen aber leider nicht aus,um komplett zu überzeugen,denn auf der anderen Seite steht eine zwar interessante Geschichte,die aber spannungsarm und etwas öde umgesetzt wurde – Schade.
6 von 10 Punkten

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