Franks Bewertung

starstarstarstar / 5

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Gerard ist ein Schriftsteller, latent homosexuell und von Visionen geplagt. Auf einer Vorlesung außerhalb Amsterdams lernt er die verführerische Christine kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine merkwürdige Liebesbeziehung. Dann entdeckt Gerard, daß Christine bereits dreimal verheiratet war und alle drei Vorgänger unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen. Ist Gerard der „vierte Mann“?

Schon die Titelsequenz mit der Spinne in ihrem Netz läßt vermuten, wie Paul Verhoeven mit seinem Publikum verfahren wird. Bereits kurze Zeit später ist der Zuschauer in eine phantasievolle Amour-fou-Geschichte verstrickt, die derart viele Schockmomente beinhaltet, die bisweilen für zwei Filme gereicht hätten. Ein besonders ekliger Autounfall ist übrigens auch dabei. Gekonnt stilvoll springt Verhoeven dabei zwischen Traum und Realität hin und her, so daß es eine wahre Freude ist, der elegischen, aber nie langweiligen Handlung zu folgen. Mit „Der vierte Mann“ verarbeitet Paul Verhoeven klassische Horrorthemen wie z.B. unerfüllte Sexualität, Todessehnsucht und Kastrationsangst, die früher nur versteckt bzw. verschlüsselt dargestellt werden konnten. Durch die Auswahl seiner Bildsprache und der immer spürbaren Aura des Übernatürlichen wird „Der vierte Mann“ zu einer echten Bereicherung des Phantastischen Films. Mit Jeroen Krabbe, Renée Soutendijk, Thom Hoffman, Dolf de Vries, Geert de Jong u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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