Knapp ein Jahr vor "Alien Nation" mit James Caan, inszenierte Viktor Rubenfeld diesen Sci-Fi-Actionfilm um Ausserirdische in Los Angeles. Dass eine erste und letzte Regiearbeit bei den Videotheken in der hintersten Ecke landeten, kann man nach Ansehen dieser B-Produktion auch verstehen.
Seit Jahren lebt der Ausserirdische Lemro (Nikki Fastinetti) in Los Angeles und hat eine eigene Privatdetektei. Doch nun bekommt es Lemro mit dem skrupellosen Dealer Kilgore (Cliff Aduddell) zu tun, welcher eine neue Droge auf den Markt bringt, gegen die Heroin und Kokain wie kalter Kaffee wirkt. Doch zur Produktion des sogennanten "Soma", benötigt er eine schwarze Scheibe, welche auch von Ausserirdischen entwickelt wurde. Einen Teil dieser Scheibe hat Kilgore schon, den anderen besitzt Rene (Brenda Winston), der Lemro das Leben rettet. Lemro muss unbedingt die Entstehung dieser Droge verhindern, doch Kilgore kidnappt Renes Bruder und macht in abhängig. So muss Lemro schwere Geschütze auffahren, um dem Drogendealer endlich das Handwerk zu legen.
Das hört sich alles wieder besser an, als es ist. Den Ausserirdischen hat man ein paar spitze Gummiohren angeklebt, ansonsten sind sie von den Menschen nicht zu unterscheiden. Daher hat Lemro auch immer einen Hut auf und den zieht er nicht mal ab, als er Rene durchs Bett scheucht. Auch ansonsten muss man sich an Lemros Outfit erst einmal gewöhnen. Er trägt am liebsten schwarz oder weiss und sieht damit aus wie ein 80er Jahre Rockstar. Er kommt vom Planeten Stix und macht angeblich Urlaub auf der Erde. Der dauert nun schon einige Jahre an und der Gute hat ein eigenes Büro inklusive Sekretärin. Aber Lemro ist nicht der einzige Ausserirdische in L.A. Elektra (Leeann Lee) und Scama (John Alexander), das FBI vom Planeten Stix, sind auch hinter der schwarzen Scheibe her. Die besteht aus zwei Teilen, doch wie Rene zu einem Teil der Scheibe kommt, bleibt unklar. Zumindest muss Lemro sie gleich zu Beginn vor einer Strassengang retten, als Belohnung darf er gleich mit ihr in die Kiste hüpfen, so wäre die Lovestory bei "Space Detective" schon mal abgeharkt.
Die Story um eine neue Droge, die alles Vorhandene in den Schatten stellt, gab es schon zu oft. Desweiteren ist die Sache mit der Scheibe totaler Mumpitz. Anstatt das Ding zu vernichten, schießen es die Ausserirdischen ins All, die Scheibe hätte fünf Jahre später wieder auf Stix landen sollen, doch sie landete auf der Erde. Wie mit der Scheibe das Soma produziert wird, bleibt unklar, auch wo Kligore den Vorrat an Soma her hat, den er immer unter seinen Männern verteilt. Da die Droge gefährlich ist, nach fünf Spritzen ist man dem Tode geweiht, spritzt er sich selbst immer nur Salzwasser, um vor seinen Mannen nicht wie der letzte Trottel dazustehen. Auch Renes Bruder und Lemro verpasst er eine Doppeldosis, die müssen daraufhin wieder clean werden, was von Rubenfeld absolut lächerlich in Szene gesetzt ist. Da liegen die Beiden mit 41 Grad Fieber halb tot im Zimmer und sobald die Sonne aufgeht, sind sie wieder topfit. Und überhaupt entpuppt sich "Space Detective" als Disaster. Die Story ist vorhersehbar und die Darsteller sind unterirdisch. Nikki Fastinetti legt in seiner einzigen Hauptrolle einen peinlichen Auftritt hin, nur in den Kampfszenen kann er sich einigermaßen behaupten. Cliff Aduddell ist kein Stückchen besser, es reicht nicht mal für den Klischee-Dealer. Seine ständigen Wutausbrüche sind dermaßen gekünstelt, dass es nur noch peinlich ist. John Alexander (Men in Black, Planet der Affen) dürfte das einzig bekannte Gesicht in der Riege sein, doch auch er bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten. Wäre da noch Robert Axelrod (Kinjite - Tödliches Tabu, Der Blob) welcher als rechte Hand von Kilgore, einigermaßen passabel agiert.
Bei den Kulissen müssen wir ebenfalls drastische Abstriche hinnehmen. Man treibt sich ausschließlich in heruntergekommenen Gegenden herum, besonders Kilgores Festung ist eine Lachplatte. Die ist nämlich in einer baufälligen Fabrikhalle und dort richtet er seine treuen Anhänger mit Soma hin. Warum weiss nur Rubenfeld.
Actiontechnisch sieht es auch ziemlich traurig aus. Lemro darf sich ein paar Kloppereien liefern, die typische 80er Jahre Barschlägerei ist auch gegeben und Rubenfeld spendiert sogar eine kleine Verfolgungsjagd mit kleiner Explosion. Die Keilereien sind gar nicht mal übel in Szene gesetzt, doch die Shootouts sind grottig. Steif und ohne Deckung beschießt man sich, irgendwann fällt mal Einer um, auf blutige Einschüsse hat Rubenfeld trotzdem nicht verzichtet. Und im kurzen und unspektakulären Finale hat Lemro noch eine Überraschung für seine Gegner. Denn er hat sich zwei Laserwaffen mitgebracht, die aber alles andere als futuristisch aussehen.
"Space Detective" ist eine langweilige Angelegenheit, es mangelt definitiv an Action und Spannung. Die Darsteller sind allesamt ausdruckslos, der Plot wurde in diesem Jahrzehnt ettliche Male verfilmt. Auch die Kulissen machen nicht viel her, ein wenig ist das Flair der 80er Jahre aber doch zu spüren und die Kloppereien können sich auch sehen lassen. Ein völlig zu Recht unbekannter Film, der auch weiterhin unbekannt bleibt.