Review

Psychothriller und Kommentar zur Gewaltkonsumation

Ein Film mit Nachwirkung, der mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielt und das emotionale Trauma der Opfer in einer Realitätsnähe und Bitterkeit zeigt, die sicherlich nicht für jede(n) erträglich sein dürfte.
Explizit gestorben wird hier nicht, der Sadismus der Killer in Weiß (die in ihrer Gewandung auch etwas Cartoonhaftes haben, was ihnen in einem gewissen Maße das Persönliche nimmt und ihren grausamen Auftritt noch unterstreicht) ist aber irritierend genug - und wenn dann doch eine Problemlösung nach Hollywood-Art die Sehgewohnheiten bestätigt, kommt es im nächsten Moment doch anders...
Die schauspielerischen Leistungen sind, das als Einschub, über jeden Zweifel erhaben.

Haneke sieht seinen Film als Kritik an der im (Mainstream-)Kino zelebrierten Gewalt als reine Unterhaltungsform, was der Film auch durchaus als Botschaft transportiert, er wird aber jene unter den Konsumenten von Horror- und Actionfilmen, die weniger zur Reflektion neigen, sicherlich nicht erreichen.
Regisseur Haneke wirkt im Interview auf der DVD, wie er so über die Intention seines Filmes plaudert, zuweilen etwas selbstgefällig und "von oben herab". Und das in den ersten Filmminuten ausgerechnet der öde John Zorn erklingt, als typische, etwas naive Vorstellung von dem, was "Kulturbeflissene" unter aggressiver/ extremer Musik verstehen bzw. "anzufassen" überhaupt bereit sind, ist wohl auch wieder bezeichnend.

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