Funny Games
Neben "The War Zone" von Tim Roth und Requiem for a Dream sicher der erschütternste Film, der mir je untergekommen ist.
"Hätten sie vielleicht mal bitte 4 Eier?" - damit beginnt der Höllentrip einer Familie, die an einem Wochenende in ihrem Ferienhaus von zwei jungen Männern gequält werden.
Die Inszenierung von Michael Haneke ist nahezu konkurrenzlos dicht, das quälende Matyrium der Personen geht unglaublich an die Nieren und beinhaltet eine Szene, die an Intensivität wohl kaum noch zu überbieten ist (obwohl an graphischer Gewalt so gut wie garnichts vorhanden ist, da sich die Kamera dann fast jedes Mal abwendet und das Geschehen nur zu hören ist).
Die schauspielerischen Leistungen bewegen sich dabei auf höchstem Niveau, die oft mehrere Minuten langen Takes mit statischer Kamera und die (beinahe) komplett ausbleibende musikalische Unterlegung fördern die Authensität enorm.
Trotzdem verkommt nichts dem Selbstzweck, die angezielte Medienkritik wird immer wieder in den Vordergrund geschoben, wenn sich die Psychopathen beispielsweise direkt an die Kamera wenden und den Zuschauer fragen, was er wohl glaubt, wer wohl überleben wird oder wenn mithilfe des Rückspulknopfes an der Fernbedienung die überraschend gelungene Gegenwehr eines Familienmitglieds wieder rückgängig gemacht wird.
Das Ende setzt dem ganzen dann noch die pessimistische Krone auf.
Ein Runterzieher in jedem Fall, aber sicher ein Pflichtfilm für jeden, der auch mit intelligentem, ungewöhnlichem Kino fernab des Mainstreamkinos etwas anfangen kann und will . 8.5/10