Funny Games (1997)

Vergesst Alien, vergesst Halloween, vergesst den Hitcher! Vergesst alle Filme denen eine super Spannung und eine sehr dichte Atmosphäre nachgesagt werden!

Funny Games schlägt sie in Sachen Spannung, Atmosphäre und Schockfaktor alle um Längen!
Was Meisterregisseur (nach meiner Meinung ist er das) Michael Haneke dem Publikum hier vorsetzt ist sehr schwere Kost!

Da schiebt man nun den Film in den Player, und dieser beginnt wie die meisten deutschen 08/15-TV-Krimis: Ein Auto, besetzt mit einer dreiköpfigen Kleinfamilie (Vater, Mutter, Sohn), auf dem Weg zum Ferienhaus an einem See irgendwo in den Bergen. Sie steigen aus, tratschen ein bißchen mit den Nachbarn und beziehen dann ihr Feriendomizil. Kurze Zeit später betritt ein Nachbarsjunge (so gute 25 Jahre alt) das Haus und bittet die nette Mutter um ein paar Eier...

Soviel zur Story. Alles weitere müsste man als Spoiler betrachten. Der Film wirkt vor allem dann so richtig, wenn man eben nur einen 08/15-TV-Krimi/Thriller erwartet.
Denn "Funny Games" stellt alle ungeschriebenen Gestze, die in eben diesen aufs kleinste befolgt werden, vollständig auf den Kopf und schlägt dem Zuschauer damit immer und immer wieder mit voller Wucht vor den selbigen.

Selbst wenn man filmetechnisch schon vieles gewöhnt, ist dieses kleine (und fiese) Stückchen Filmgeschichte nur schwer zu verdauen. Wenn man normalerweise beim Anfang des Abspanns den roten Knopf auf der Fernbedienung drückt, bleibt man hier erstmal noch mindestens so lange verstört und regungslos sitzen, bis auch der letzte Name über den Bildschirm geflackert ist!

FAZIT:
Auf keinen Fall ein Film für einen amüsanten Videoabend mit Kumpels! Diesen Film muss man sich ganz alleine in aller Ruhe ansehen, um ihn so richtig wirken lassen (und hinterher verdauen) zu können.

Ganz klar 10/10 Punkten für dieses Meisterwerk!!