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Die Anfang der Achtziger des letzten Jahrhunderts steigende und anhaltende Popularität von Polizisten als Hauptfiguren von sowohl Fernsehserien als auch später Kinofilmen hatte u.a. zur Folge, dass der Ausstoß an Produktionen mit diesen oft Protagonisten, seltener aber auch Antagonisten relativ unübersichtlich bis überschwemmend war. Nightstick a.k.a. Calhoun gehört dabei noch relativ früh zu der Ware, die sich vermehrt an die Kunden der Videotheken, zumindest zur Zweitvermarktung nach der normalen Ausstrahlung wandte und stellt sich auch sonst als der eher übersehene, nicht beachtete (Pilot?)Film und nicht das Glanzstück oder den Geheimtipp dar. Gedreht von Joseph L. Scanlan, einem allerhöchstens soliden, uninspirierten Fernseh- und Auftragsregisseur, dessen bisherige Erfahrungen noch nicht einmal in police procedural, und somit außer genau einer Episode von In the Heat of the Night (1986) noch nicht einmal in der Handhabung von genreaffinen Stoffen gegeben war. Geschrieben von James J. Docherty, dessen Output mit einem Schriftstück für T.J. Hooker (1985) genauso singulär war, aber dessen Hollywood Vice Squad (1986) immerhin im Kino lief:

Als New York City der Reihe nach von mehreren Überfällen auf Chemiefabriken heimgesucht wird, erklärt der in der Rangliste der Polizei ganz weit oben stehende Thad Evans [ Leslie Nielsen ] sehr zum Unwillen von Ray Melton [ Robert Vaughn ] den unorthodoxen, aber effektiv arbeitenden Cop Jack Calhoun [ Bruce Fairbairn ] zum Chefermittler in der Angelegenheit. Calhoun, der allein, aber mit einem großen Netz aus Informanten und dem Polizeiapparat im Rücken arbeitet, findet schnell heraus, was das eigentliche Ziel der Raubüberfälle war, kann man mit den Einzelteilen des geklauten Materials und etwas Wissen riesige Mengen an Nitroglyzerin produzieren und wird die Stadt auch prompt mit ebensolchen Anschlägen bedroht. Während terroristische Motive und die Gruppierung der libyschen Vereinigten Befreiungsfront hinter den ersten baldigen Bombenattentaten vermutet und Bankenchef Adam Beardsly [ John Vernon ] zunehmend unter Druck der Bereitstellung der geforderten Geld gesetzt wird, hat Calhoun eine andere Idee und eine andere Spur. Er meint hinter den Taten die drei Bantam - Brüder [ Walker Boone, Tony De Santis, David Mucci ] zu erkennen und folgt deren mörderischen Spiel.     
 
Dass man die Erwartungen hier zurückstecken muss, sieht man deutlich schon in der Eingangssequenz, einer Überfall- und Diebesszene, die die Täter schneller in den Fokus rückt als den Detective, diesen aber als baldige Antwort auf das Geschehen liefert. Mehr Ruhe als Tempo und Druck wird in den folgenden Minuten geboten, tatsächliche Ereignisse eher selten und dann oft wie im Nebenher, als Art Einspieler zu der eigentlichen Handlung und dann auch oft im seltsam abgehakten Schnitt gesetzt. Dass gilt analog für die jeweiligen Explosionen, die in nicht näher bekannten und auch nicht wirklich bezeichneten Gebäuden und durch die Montage und teils unterschiedlich und abgestorben scheinende Gegenden auch nicht wirklich im gleichen Raum und Zeit wie der Hauptakt stattfinden.

Zumindest lösen die Detonationen von (angeblich) Bürokomplex und etwas, dass wohl ein Kino darstellen soll oder Dergleichen aus der abendlichen Unterhaltungsindustrie, beim Zuschauer nichts und bei den Figuren auch nur den Politiker und Finanziers etwas aus. Von Panik unter der bombardierten Bevölkerung und so terroristischen Auswirkungen auf die Gesellschaft merkt man hier nichts, wird dafür aber am Runden Tisch über das Für und Wider des Nachkommens der Erpressung diskutiert und dort mit Vernon Wells als Wortführer wenigstens noch ein Drittes bekanntes Gesicht in der Durchschnittlichkeit platziert.

Die anderen Schauspieler, mit dessen Rollen man wirbt, gehören auch eher betagten Bundes und der Sorte der Nebendarsteller, deren Physiognomie man kennt und den Namen vielleicht noch dazu parat an, treten die zusätzlichen Leslie Nielsen und Robert Vaughn aber nur sporadisch, wenn auch weit vorne in der Rangliste der Werbung auf. Der Hauptpart geht tatsächlich an Bruce Fairbarn, der, wer auch immer er ist, die Figur allerdings auf seine Art und Weise anzukleiden vermag und so verkehrt in der Erzeugung des Jack Calhoun nicht ist. Calhoun ist gar kein so harter Hund, wie er eingangs beschrieben wird und mit einer Geiselbefreiung auch die Alleingänge fern von den Handbüchern her bewiesen hat. Calhoun ist einer mit Herz, der sich zwar eher blindlings in die Schusslinie begibt – wozu er zweimal als Ablenkung der Verbrecher aus der hohlen Hand heraus Verkleidungen und so Ablenkungen nutzt, was aber recht sporadisch bis undurchdacht und einmal auch wortwörtlich blindlings und so vermehrt dumm wirkt – , aber ansonsten guten Kontakt zu seinen zahlreichen Mitmenschen hat und wohl beliebt und sozial angesehen ist.(Einmal entschuldigt er sich sogar bei einem Geiselnehmer, den er zur Aufgabe belügen musste und wünscht gute Besserung in der Therapie. Hut ab.) Kein hot shot- oder trigger happy cop, sondern Einer, der vielleicht etwas über die Stränge schlägt und nicht viel von Teamarbeit hält, aber hier sowieso zu einer Einzelmission und so dem Sonderkommando in Personalunion berufen ist.  

Ähnlich eher weich als hart sind auch die Actionszenen selber, die den zahlreichen Ermittlungen und Befragungen und Erkundungen durch die abgewrackte Gegend quantitativ wesentlich unterlegen sind und qualitativ auch nicht viel besser inszeniert. So richtiges Effet lösen die Terrorakte in diesem made for tv mayhem ja nicht aus, was auch für den wenigen Rest an Einlagen, vielleicht mal abgesehen von einer Schießerei im Chinarestaurant und theoretisch, da vom Schauplatz her, ein ebensolcher Schusswechsel auf dem Kennedy Airport gilt. Überhaupt wird die Stadt, die niemals schläft, hier von ihrer besten und auch der schlimmsten Seite gezeigt und wenigstens ausgiebig erkundet. Das frostige Klima und teils unerwartet viele bis interessante Schauplätze, von einem Rundflug per Hubschrauber um die Türme des World Trade Centers herum über Gänge durch den Times Square bis hin zu allerlei Ruinen, Schrottplätzen, Brachland wird hier alles von der Landkarte abgearbeitet, was es zu zeigen gibt.

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