"Ein gottverlassenes Nest in einer beschissenen Gegend.... eine Million Dollar im Sack und die Meute im Nacken.
Eine gnadenlose Jagd beginnt. Die ganze Umgebung wird pülötzlich zum Ameisenhaufen. Seine ehemaligen Freunde, eine Bande amerikanischer Gangster.... die Polizei, die Leute aus dem Dorf, alle suchen Jimmy Cobb (Lee Marvin) und das Geld.
Das alte Bauernhaus, ein ideales Versteck, wird für Jimmy zur tödlichen Falle."
Yea, der Film ist tatsächlich in etwa das was ich erwartet hatte, ein knallharter und überraschend brutaler Gangsterfilm, weniger auf Action aus, obwohl die auch nicht zu kurz, dafür werden die Drama-Elemente, wenn auch teils nur mehr oder weniger glaubhaft, aber cool und stilvoll umgesetzt, in den vordergrund geschoben.
Es geht um den alternden Gangster Jimmy Cobb, der von Lee Marvin alt, verhärmt, aber auch skrupel- und gewissenlos und brutal dargestellt wird. Diese Figur als solches ist den Film schon wert: Durch das Farmhaus auf dem der Film zum größtenteil spielt, also trocken und staubig, bekommt der Film fast etwas von einem modernen Western, auch wenn er natürllich ganz wo anders spielt. Und auch Cobb könnte man sich gut in einem staubtrockenen Western vorstellen, als einsamer und eiskalter Cowboy der in den Sonnenuntergang reitet... oder so. Dazu muß man aber sagen, das Cobb noch nichtmal so etwas wie eine tragische Figur ist, denn so beeindruckend cool er auch dargestellt ist, so entbehrt ihm doch jegliche Sympathie. Denn was er tut ist "böse", vielleicht ist erst mit der Zeit böse geworden, aber böse. Schon der Banküberfall am Anfang geht überraschend brutal von statten: es geht schief und endet in einem gewaltigen Schußwechsel.... in den auch Kinder aus einer Schule geraten. Eines der Kinder bekommt eine deutlich tödliche Kugel ab, über einem anderen bricht die Mutter tot zusammen.... *uff... diese Kompromisslosigkeit hat mich dann doch etwas überrascht. Und so geht es weiter.... wenn auch nicht gerade mit Großaufnahmen oder Splattereffekten oder so, nein das nicht, aber der kompromisslose Realismuß verfehlt doch seine Wirkung nicht.
Zu erwähnen ist vielleicht noch, das der Film sogar so etwas wie eine Backwood-Atmosphäre rüber bringt... Die Bewohner der Farm, auf der Cobb landet, sind richtig schöne dreckige Hinterwäldler, keine mutierten Inzuchtbolzen, aber doch Rednecks und Farmer aus dem Hinterland. Und diese haben für Gangster aus der Großstadt natürlich nicht viel übrig, erst recht wenn es viel Geld von ihnen zu holen gibt.
Der Film arbeitet sich punkt für punkt auf den Finalen Showdown zu. Anfangs, nach dem Überfall, hat der Film erstmal einen kleinen Hänger, doch der Spannungsbogen baut sich wieder auf, bis er sich gegen Ende schließlich in einem finalen Gewaltackt entläd.
Der Antiheld Jimmy Cobb verschanzt sich gegen eine Armee aus Polizisten, die die Farm umstellt haben. Er hat keine Chance mehr.... und tut, was ein Antiheld so tut: Lebend bekommt ihn Niemand!
Hat mir gefallen!