"The Last Wave" ist ein Mysterythriller, der für mich noch am ehesten mit "Wolfen" zu vergleichen ist.
Der Film spielt in Sydney, Australien, wo der Anwalt David Burton lernen muss, dass es in seiner Stadt eine Untergrundkultur gibt, die die Welt mit anderen Augen sieht und nach anderen Regeln handelt.
Aufhänger der Story ist, dass ein Aborigine von anderen Aborigines verfolgt wird und kurz darauf tot in einer Wasserpfütze gefunden wird.
Die Verfolger werden des Totschlags beschuldigt, Burton soll sie verteidigen.
Nun musste ich als Nicht-Australier erst lernen, dass Australier so großen Respekt vor ihren Ureinwohnern, den Aborigines, haben, dass sie ihnen in ihren Stammesgebieten ihre eigene Rechtsprechung erlauben, und auch mehr oder weniger daran glauben, dass sie dort mit ihren überlieferten Kulten Magie ausüben können.
Ganz anders sieht es für die Aborigines in den Städten aus: Sie gelten als stammeslos und müssen deshalb ihr Leben den Regeln der Weißen unterwerfen.
Die Klienten des Anwalts zeigen sich ziemlich verschlossen, so dass er Schwierigkeiten hat, sie zu verteidigen.
Ist es nur seine Angespanntheit, dass ihm der Sprecher der Klienten nachts im Traum erscheint und einen blutigen Stein zeigt?
Burton erzählt dem Mann von seinem Traum und lädt ihn zu sich nach Hause ein, um mehr zu erfahren. Doch der Mann bringt einen geheimnisvollen alten Aborigine zum Abendessen mit, und letztlich wirft das Treffen mehr Fragen auf als es beantwortet.
Der Anwalt und seine Frau wälzen nun einschlägige Literatur über die Kultur der Aborigines, so dass sie schließlich einen groben Plan für die Verteidigung vor Gericht entwerfen können, doch es kommt alles anders...
Die Kultur der Aborigines ist eigentlich sehr interessant, aber da der Anwalt den ganzen Film über Probleme hat, Kontakt mit den verschlossenen Abos aufzunehmen, erhält auch der Zuschauer keine wirklich tiefen Einblicke.
Ich mag geheimnisvolle Filme, und "The Last Wave" ist ohne Frage geheimnisvoll, doch ich finde es schade, dass weder das Geheimnis komplett gelüftet wird, noch es genaue Anhaltspunkte gibt, welche Tragweite das Geheimnis überhaupt für den Anwalt und die Menschheit hat. Oder ist das, was mit Burton passiert, und seine Visionen nur im übertragenen Sinn zu verstehen? Für meinen Geschmack ein allzu offenes Ende, eine Zerreißprobe zwischen Bedeutungslosigkeit und ernsthafter Philosophie.