Ein alter Fluch der Mahxitu-Indianer besagt, daß sieben Brüder und eine Schwester auf die Welt kommen werden und daß das Mädchen von den Brüdern geschwängert wird. Das Kind aus dieser Verbindung wird das Fleisch gewordene Böse. 1970 werden die Siebenlinge geboren, einige Jahre später folgt Emalee, ihre Schwester. Als Emalee dreizehn Jahre alt wird, träumt sie fortwährend von einer rituellen Vergewaltigung durch die Sieben. Aus den Träumen wird bald blutige Realität…
Der holländische Genrebeitrag funktioniert auf mehreren Ebenen: Zum einen geht es um uralte Mythologien, um den Glauben an die Mutterliebe und um die Akzeptanz des Bösen, zum anderen bewegt sich die Handlung auch auf der hochmodernen Psychologieschiene. Die blutigen Alpträume Emalees werden nämlich durch ihre Erwartungshaltung bei der ersten Monatsblutung erklärt; ein Schluß, der durchaus logisch erscheint. Und dennoch kann sich der Zuschauer nicht der anderen, dunklen Seite der Geschichte entziehen. Alles scheint akzeptabel, alles ist Erklärung genug. Rudolf van den Berg arbeitet sich mit einer gewissen inszenatorischen Distanz an den Stoff heran. Der Horrorteil wird nicht übermäßig forciert, aber auch nicht vernachlässigt. In perfekt durchkomponierten Breitwandbildern (ein Dank an den deutschen Videoverleiher, der „Das Zeichen“ letterboxed–1,77:1–präsentiert!) kann sich der Zuschauer auf eine Story einstimmen lassen, die dankenswerterweise eine Brücke zwischen dem US-Mainstreamkino und dem europäischen Autorenfilm schlägt. Mit Monique van den Ven, Esmée de la Bretonière, Kenneth Herdigein, Rik van Uffelen u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin