Ein fliegender Gefangenentransport gerät in die Gewalt der Insassen.
Cameron Poe ( Nicholas Cage ), Ex-Ranger, muß trotz Notwehr eine lange Zeit hinter Gitter. Als er auf Bewährung entlassen wird, soll er mit der Con Air, einer Art Flugunternehmen des U.S. Marshal-Service, überstellt werden. Dumm nur, daß das Flugzeug kurz nach dem Start von den restlichen Gefangenen unter der Führung von Cyrus Grissom ( John Malkovich ) übernommen wird. Diese haben ganz eigene Pläne, doch Poe, einmal Ranger, immer Ranger, sorgt dafür, daß die Vorhaben das ein ums andere Mal durchkreuzt werden. Als die Maschine schließlich in Las Vegas notlandet, kommt es zum dramatischen Showdown zwischen Poe und Grissom – ersterer will zu seiner Familie, das Ende ist also klare Sache.
Mitten in den Neunziger Jahren gab es auf einmal eine Handvoll Blockbuster für Erwachsene. Bekannte Schauspieler, hier Nicholas Cage ( mit einem Vokuhila aus der Hölle der Modezeitschriften ), Malkovich oder John Cusack reihten sich in die Riege eher durchschnittlicher Mimen des Genres ein, um erlesene Actionfilme zu schaffen. Con Air ist einer davon, großes Budget, aus der Bruckheimer-Schmiede, ein eher unbekannter Regisseur, dafür aber rauhe Mengen an Gewalt und Explosionen, das ist der Stoff, aus dem Träume gemacht sind. Die Story von Con Air ist zudem noch interessant, und eine so große Anzahl vielseitiger Schurken ( beispielsweise der wahnsinnige Garland Greene, verkörpert durch Steve Buscemi oder Johnny 23 alias Danny Trejo ) hat man vorher und nachher nie mehr auf der Leinwand gleichzeitig versammelt gesehen. Die Bösen stehlen den Guten hier auch die Schau, was aber überhaupt nicht stört.
An Con Air ist nichts falsch gemacht worden. Die Actionszenen, noch ohne digitale Spielereien, sind von männlicher Herbheit und blitzsauberer Qualität. Die Dialoge haben Witz, wenngleich die Oneliner von Cage schon ein wenig aufgesetzt wirken. Macht aber nichts, das hier ist Unterhemdkino mit Muskelbergen und Testosteron. Zu keiner Zeit kommt im Fortgang des Films Langeweile auf, der Wiedersehenswert ist hoch, weil hier und da eine Nebenfigur beim ersten Ansehen noch untergeht. Wenn geschossen wird, fließt Blut, und die Actionsequenzen sind relativ glaubwürdig, wenngleich Cusack einmal zu Fuß einen startenden Learjet überholt...Grandioses Finale in Las Vegas, da geht mehr kaputt als bei anderen Filmen während der gesamten Laufzeit, und das Ende des Schurken ist, wie in dieser Zeit üblich, innovativ und äußerst drastisch. Kurzum, Con Air ist eine Perle des Genres und unbedingt empfehlenswert – 10/10.