Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich mal so ein John Wayne Fan werden würde. Der gute alte Duke war die Verkörperung DES Mannes. Kein Weichei, sondern ein ganzer Kerl. Stets verkörperte er diese Type, zumindest kann ich das bisher behaupten. Dabei prägte er mit seiner Präsenz den Western mehr als sonst jemand in der Geschichte des Filmes. Aber auch in anderen Bereichen machte er eine unvergleichliche Figur.
Co-Pilot Dan Roman (Wayne) hatte vor einiger Zeit ein schreckliches Erlebnis. Bei einem Flugzeugabsturz war er der einzige Überlebende. Seither hinkt er auf einem Fuß, doch fliegt er weiterhin als Pilot. Er so ist er der zweite Mann neben Captain John Sullivan im Cockpit der Linienmaschine von Honolulu nach San Francisco. Erst scheint der Flug wie gehabt. Doch schon bald geben seltsame Erschütterungen den Piloten die Befürchtung, das etwas mit der Maschine nicht stimmt. Als dann eine Maschine, der viermotorigen Maschine ausfällt wird aus der Befürchtung bitterer ernst. Nicht genug, dass sie nur noch mit halber Kraft fliegen. Es ist auch noch der Treibstofftank beschädigt worden. Und so verlieren sie stetig an Antriebskraft und drohen ins Meer zu stürzen. Doch Hilfe ist unterwegs, aber wird es ihnen gelingen, den Flughafen zu erreichen, oder werden sie am Ende ins Meer stürzen.
Dieser Film begründete die Flugzeug-Katastrophenfilme, denn er war in seiner Art damals der erste. Das bange zittern darum, ob man es schafft zu überleben treibt die Passagiere an den Rand der Verzweiflung. Es werden von Person zu Person ganz unterschiedliche Verhaltensweisen gezeigt. Der eine erleidet einen Nervenzusammenbruch, andere denken über ihr bisheriges Leben nach. Wieder andere werden zu anderen Menschen. Diese Ereignisse und das Geschehen im Cockpit machen die Qualität des Filmes aus. Alle haben ihre eigene Geschichte und Regisseur William A. Wellman erzählt sie uns auf unvergleichliche Art und Weise. Die Dramatik um den drohenden Absturz ist dabei effektiv in Szene gesetzt. Besonders herrlich, hier, die Szene in der der Captain die Nerven verliert und Wayne als Co-Pilot beherzt eingreift um ihn von einem Fehler abzuhalten. Er schlägt ihm Rechts und Links eine Ohrfeige, mit den Worten „Reiß dich zusammen, du Weichei“. Das sind Worte die aus keinem Munde männlicher und überzeugender klingen, als dem des Duke.
„Es wird immer wieder Tag“ sollte man ganz klar mit den Augen der damaligen Zeit sehen, denn was damals noch neu und unverbraucht war ist heut übelstes Klischee. Und somit würde, sähe man ihn mit heutigen Augen, eine Flut von Klischees auf einen hereinstürzen. Aber diese Sicht hat er nicht verdient. Die Dialoge find ich übrigens wieder einmal herrlich unterhaltsam. Absolute Spitzenklasse ist auch Dimitri Tiomkins Filmmusik. Der absolute Hammer und zurecht mit einem Oscar prämiert. Im ganzen wurde „Es wird immer wieder Tag“ für 6 Oscars nominiert. Hat am Ende aber leider nur einen gewonnen. Verdient hätte er mehr.
Ich wurde auf alle fälle aufs angenehmste unterhalten. Wieder ein John Wayne Streifen, den ich meiner Bestenliste hinzufügen kann.