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Ehrenschulden gelten auch nach Jahren noch…

In Vietnam wird kurz nach Kriegsende der Amerikaner McBain aus den Klauen des Vietcong befreit – durch den US-Ranger Santos. Dadurch ist McBain Santos verpflichtet...eine Ehrenschuld. Jahre später wird Santos in Kolumbien bei dem Versuch, den dortigen, von Drogenbaronen kontrollierten Präsidenten zu stürzen, hingerichtet. Christina, die Schwester des Rebellen, reist nun nach New York, um von McBain die Ehrenschuld einzufordern...es geht um nichts Geringeres als die Befreiung eines Landes. Und ein Mann ist nur ein Mann, wenn er sein Wort hält – also macht sich McBain, zusammen mit ein paar Kriegskumpanen von einst auf, den Rebellen zum Erfolg zu verhelfen. Zunächst wird Geld aufgetrieben, Dealer gibt es ja genug, dann eine Operation finanziert, und schließlich stehen McBain, Christina und all die anderen vor des Präsidenten Palast...und der Film dauert noch fünf Minuten.

Warum gibt es in Filmen, die an sich ganz gelungen sind, immer schreckliche Szenen, grauenvolle Darbietungen, schlimme Momente, die eine Gesamtwertung innerhalb von Minuten nach unten reißen können? Muß das sein? Ist das vielleicht Vorschrift, ersonnen von einer nach deutschem Vorbild arbeitenden Bürokratie? Hier zwei Beispiele: in einer Höhe von, na, fünftausend Metern schießt McBain durch sein Pilotenfenster und das der nebenher fliegenden feindlichen Maschine dem anderen Piloten ein Loch in den Kopf. Was haben wir aus all den Katastrophenfilmen gelernt...ist ein Loch im Flugzeug, folgt rapider Druckabfall. Hier nichts dergleichen, lustig fliegt man weiter. Der zweite Fall ist noch um einiges ekliger: Christina hält kurz nach Erstürmung des kolumbianischen Fernsehsenders eine Rede. Und so was fieses habe ich seit langem nicht mehr gesehen, das ist so was von neben der Spur, unglaublich.

Dabei hat McBain, inszeniert von Actionprofi Glickenhaus, viele gute Momente, insbesondere in der in New York spielenden Sequenz, zumal der film von dem wie immer prima agierenden Christopher Walken getragen wird. Schön auch, alte Spezis wiederzusehen, als da sind Michael Ironside und Steve James, der zwar immer noch nichts kann, aber egal...es hätte also alles so schön werden können, wenn da nicht diese Momente des Grauens wären, an denen auch ein Film der B-Kategorie scheitern kann. Ist sowieso ein ziemlich kruder Mischmasch, den man serviert bekommt...bißchen Vietnam, bißchen Gangsterfilm, bißchen Söldnerhaufen und Viva la Revolucion! Na, man sollte da nicht all zu ernst nehmen, Action gibt es ganz ordentlich, auch gut über den Film positioniert, stets auch blutig, aber Maria Conchita Alonso, die, ja die...die geht gar nicht. Knapp noch 7/10.

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