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Der Möbelverkäufer Stanley Ferguson bekommt eines Tages Besuch von seiner alten College-Freundin Connie, die inzwischen psychisch mehr als nur ein wenig gestört ist und den armen Kerl in ihrem Wahn prompt über den Haufen schießt. Nun hat sie es auf Stanleys Ehefrau Terri abgesehen, die sie dafür verantwortlich macht, dass ihr Boyfriend sie damals hat sitzen lassen. Sie schafft es, der Witwe den Mord in die Schuhe zu schieben und macht sich nun daran, nach und nach Terris Freundes- und Bekanntenkreis um die Ecke zu bringen. Als krönenden Abschluss hat sie es auf Michelle, die Tochter der Fergusons, abgesehen... Die "Bezaubernde Jeannie" Barbara Eden wuselt hier mehr schlecht als recht durch einen gar nicht mal so bezaubernden Film, denn "Höllenwut" ist leider nur ein überaus schrecklicher TV-Streifen, der wohl gerne so was wie ein richtiger Thriller wäre, dieses selbstgesteckte Ziel ob der Restriktionen und Beschränkungen seiner Flimmerkisten-Herkunft allerdings zu keinem Zeitpunkt erreicht. Selbst so ein routinierter Fernseh-Regisseur wie Thomas J. Wright kann da nichts mehr rausholen und verfängt sich hier nur heillos in den Standard-Schablonen des Genres, die auf die viel zu harmlose Weise, auf die sie hier eingesetzt werden, nicht für Spannung, sondern grenzenlose Langeweile sorgen. Dazu tapsen dann noch die abgehalfterten Ex-Serien-Stars Eden und Swit (bekannt als Major Houlihan aus "M*A*S*H"), denen man ihre hölzern dargestellten Figuren zu keiner Zeit abnimmt, durch eine Handlung, die frei von jedweden Höhepunkten ist, aber dafür erkennt man dank der regelmäßig auftauchenden Schwarzblenden immer noch genau, wo bei der Erstausstrahlung im amerikanischen Kabelfernsehen damals die obligatorischen Werbeblöcke dazwischen geschoben wurden. Konstruierte Wendungen und viel Leerlauf bestimmen darüber hinaus eine abgegriffene 08/15-Geschichte, die nicht mal durch die paar gröberen Gewaltausbrüche aufgewertet wird, die man ihr spendiert hat... worunter übrigens auch Stanleys Ermordung fällt, dem der Drehbuchautor nicht nur eine, sondern gleich drei Kugeln hat angedeihen lassen. Wie brutal. Das Finale, bei dem sich Terri und Connie schließlich in einem heruntergekommenen Sanatorium gegenüberstehen, nervt dann auch komplett ab, weil man der Psychopathin nicht mal einen unspektakulären, blutlosen Filmtod auf TV-Roman-der-Woche-Niveau gegönnt hat, sondern stattdessen plötzlich die Polizei auftaucht und die Irre einfach so in Gewahrsam nimmt. Ganz ehrlich, da hab' ich mich selbst mit solchen am Reiß- und fürs Bügelbrett konzipierten Fernseh-Krimis doch schon besser amüsiert, das hier ist eher ’ne schlechte Soap Opera als ein wirkliches Psychopathen-Horrorstück. Lumpig, langatmig, banal und vergessenswert. Die "Höllenwut" überkommt hier höchstens diejenigen, die sich diesen Schrott bis zum bitteren Ende anschauen müssen.

2/10

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