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"Tepepa" ist ein sehr stark politisch eingefärbter Revolutionswestern des durch den harten und spannenden Rachewestern "Von Mann zu Mann" bekanntgewordenen Giulio Petroni. Die Story mischt Versatzstücke der mexikanischen Revolution aus der Zeit des "Übergangspräsidenten" Madero (neuerliche Unterdrückung der Peones, große Machtstellung des Militärs, Rückkehr der Großgrundbesitzer) mit einer privaten Rachegeschichte.

Der von Tomas Milian dargestellte Charakter des Tepepa ist eine Art lokaler Revolutionsführer, welcher die mittellosen Massen begeistert und von diesen fast wie ein Heiliger verehrt wird. Sein unmittelbarer Gegenspieler, der von Orson Welles meisterlich inszenierte Colonello Cascorro verkörpert dagegen das konservativ-reaktionäre Mexiko. Zwischen die beiden Konkurrenten drängt sich ein von John Steiner dargestellter britischer Arzt, welcher mit Tepepa noch eine Rechnung offen hat und ihm deshalb nach dem Leben trachtet.

Auf historische Genauigkeit des Plots und detaillierte Darstellung politischer Gegebenheiten wird in "Tepepa" überaus großer Wert gelegt, wodurch jedoch in der ersten Filmhälfte leider auch die Spannung etwas beeinträchtigt wird. Dies ist allerdings nahezu der einzige Vorwurf, welchen man dem sonst großartigen Film machen kann.

Herausragend erscheint besonders die hervorragende Kameraarbeit mit ihren grandiosen Landschaftsaufnahmen und die schauspielerische Leistung. Neben Orson Welles und Tomas Milian überzeugen hier auch viele der Nebendarsteller, was im Italowestern sonst nicht immer selbstverständlich ist. Die Musik von Ennio Morricone ist zwar gut, aber nicht so überragend wie in anderen Filmen.

Der eigentlich eher als Revolutionsdrama anzusprechende Film enthält aber auch eine Menge Italowestern-typische Zutaten. Zynismus und Härte sind reichlich vorhanden. In einer Szene drückt z. B. ein Revolutionär einen überwältigten Gefängniswärter mit dem Fuß zu Boden und schärft dabei eine Klinge. An Tepepa gewandt meint er grinsend "Ich habe hier noch etwas zu tun", um kurz darauf dem Wärter mit dem Messer die Kehle durchzuschneiden

Brutal wirken auch die in expliziter Unaufgeregtheit von Cascorro angeordneten Erschießungen. Dieser wird von Welles zwar als zielstrebig und skrupellos, jedoch auch mit der machtbewussten Gelassenheit eines hochrangigen Militärs der damaligen Zeit dargestellt. Cascorro ist ein Mann der Reaktion, politisch rechts und von eiskaltem Kalkül, jedoch kein tumber oder irrer Sadist.

Ironische Gags sind in "Tepepa" zwar sparsamer dosiert als bei manchen anderen Italowestern, fehlen aber keineswegs. Schon zu Beginn des Films kann man über die verdutzten Gesichter der Zuschauer der Hinrichtung schmunzeln, als Dr. Price mit dem Wagen vorfährt und Tepepa vor dem Exekutionskommando rettet, unmittelbar bevor die Kugeln in der Wand einschlagen.

Fazit:

Ein "intellektueller", dennoch unterhaltsamer und harter Revolutionswestern mit edler Optik, sehr guten schauspielerischen Leistungen, akzeptabler Musik und einem überraschenden Ende.

daher 9 von 10 Punkten





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