Bei "Instinkt" habe ich mich die ganze Zeit eigentlich nur gefragt, was der Sinn dieses Filmes ist? Was soll er vermitteln? Etwa dass es sich mit Affen besser lebt, als in der Zivilisation? Dies glaube ich nämlich zu bezweifeln.
Dr. Ethan Powell wurde während seines Aufenthaltes im Urwald sozusagen zum Dschungelmensch. Seine Lebensphilosophie änderte sich vollkommen.
Das ist so die Handlung, welche ein wenig an das "Dschungelbuch" mit Mogli erinnert. Schön und gut, aber was hat das alles für einen Sinn? Powell erklärt im ganzen Film eigentlich nur das Verhalten von Affen und wie sie seine Lebenseinstellung änderten. Diese Einstellung versucht er nun dem Psychiater Theo Caulder zu vermitteln. Im Laufe des Films wäre dieser immer grinsende Mensch am liebsten mit Powell zurück in den Dschungel gekehrt. Am Ende freut er sich im Regen einen Kullerkeks und weiß nun, dass es wichtigere Dinge als die Karriere im Leben gibt. Das musste ihm aber unbedingt ein "Affenmensch" beibringen, oder wie?
Der tiefe Sinn des Films wird für mich jedenfalls nicht deutlich.
Außerdem wurde der Film unnötig in die Länge gezogen, sodass es an einigen Stellen einfach zu langweilig wird. Die Gespräche zwischen Powell und Caulder stellen noch die Höhepunkte da. Zu Anfang wirkt es, als würden sich hier die beiden Charaktere Dr. Hannibal Lecter und Clarice Starling gegenüber sitzen. Der lebenserfahrene Powell "philosophiert" ähnlich wie Hannibal. Und genauso wie Dr. Lecter im "Schweigen der Lämmer" ist Powell Strahlemann Phio geistig klar überlegen.
Trotzdessen stellt sich aber schnell heraus, dass die Dialoge nicht die Qualität eines Lecter-Starling-Gespräches besitzen. Das liegt auch daran, dass Anthony Hopkins Cuba Gooding Jr. als Psychiater locker in die Tasche steckt, denn dieser wirkt gegenüber Hopkins völlig überfordert. Von Gooding Jr. habe ich schon viel bessere Leistungen gesehen, aber das hier, war einfach nichts.
Insgesamt macht der Film nur durch Anthony Hopkins noch etwas an Boden gut. Es wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen - aber trotzdem ist der Film nur unterdurchschnittlich. (Gute 4/10 Punkten)