Mittlerweile habe ich jede Folge mindestens drei mal gesehen - und habe immer noch nicht genug von MONK.
So ist die Vorfreude auf die achte Staffel, die im August in Amerika anläuft, riesig, zumal es die letzte sein soll. Dabei ist das Ende bisher völlig offen.
Und das, obwohl jede Folge nach dem gleichen Muster abläuft, einem Muster, das wir schon von Clumbo kennen, jedenfalls dann, wenn es um die Mordfälle und deren Aufklärung geht.
Ähnlich wie bei Columbo kennt der Zuschauer bereits vor dem Helden den Täter. Wir beobachten, wie Monk den Fall klärt und dabei dem Täter immer dichter auf die Spur kommt. Zudem weiß Monk, ähnlich wie Columbo, schon ziemlich früh, wer der Täter ist.
Beide sind kluge und unkonventionelles Cops, die manchmal eine bei den Haaren herbeigezogene Lösung ihrer Fälle finden. In einem großen Finale präsentieren sie dann jeweils das Ergebnis ihrer Ermittlungen. Und die beiden Cops haben noch etwas gemeinsam: das ewig gleiche Outfit.
Doch dann enden schon die Gemeinsamkeiten. Denn von Columbo erfährt man wenig, nur seine Frau blitzt gelegentlich als Erzählung am Horizont seines Privatlebens auf. Monks Privatleben hingegen bestimmen die ganze Serie, sogar die Lösung der Fälle. Monk besitzt eine hervorragende Allgemeinbildung, es sei denn, es geht um Stars und Sternchen. Er besitzt ein fotografisches Gedächtnis und eine nicht enden wollendes Vertrauen in seine Urteilskraft als Cop. Das Gegenteil erfährt er im Privatleben: Phobien und Unsicherheit bis hin zur Lähmung bestimmen seinen Alltag.
Was mich aber besonders an der Serie fasziniert ist das enge Zusammenspiel von Komödie und Tragödie, Lachen und Traurig sein - ähnlich wie bei MASH. So lustig es sein kann, Adrian Monk zu beobachten, so traurig ist es manchmal, mit ihm zu fühlen. In vielen Folgen taucht sein Schmerz über den Verlust seiner Frau auf, ohne dass diese selbst als Erscheinung in Erscheinung tritt. Monk weint, verstummt, vergeht im Schmerz und lässt den Zuschauer Teil haben.
Wenn seine Frau Trudi als Erscheinung oder Rückblende erscheint, offenbart die Serie ihre größte Schwäche: Trudi Monk wird immer sehr stereotyp dargestellt: blond, hübsch, einfühlsam. Allerdings wird ihr nicht die Tiefe verliehen, die die tiefe Hingabe Adrians erklären würde. Häufig rutschen die Szenen zwischen ihm und Trudi ins unterträglich Kitschige ab. Der Zuschauer erährt nur, dass Monk während der Ehe mit Trudi seine Phobien fast los war. Davor und vor allem nach trudies Tod leidet er unendlich darunter und amcht trotzdem weiter.
Ansonsten besticht die Serie durch tolle Drehbücher und super Darsteller, selbst bis in die kleinste Nebenrolle. Auch der Soundtrack der Serie ist wunderschön. Wunderschön ist auch, dass sich die Serie nicht ernst nimmt: Wenn etwa in einer Folge über das Ändern einer Serientitelmelodie (wie es bei Monk ab der 2. Staffel der Fall war) diskutiert wird. Oder aber über andere Krimiserien hergezogen wird und sich Polizisten über "Ihre Textline" am Set/Tatort streiten oder Monk und sein Team selbst zum gegenstand einer TV-Serie werden.
Auch sonst ist die Serie sehr detailverliebt, den Bühnenbildnern ist ein großes Kompliment auszusprechen, dass alle Requisiten in Monks Wohnung immer ordentlich und in einem rechten Winkel zueinander angeordnet sind (bis auf den Wohnzimmertisch). Nur gelgentlich fallen kleine Anschlussfehler in der Serie auf (Gegenstand mal in der linken, dann beim Gegenschnitt in der rechten Hand!).
Mir gefallen vor allem die drei ersten Staffel, in denen Monk noch von Sharona assistiert wird. Sie hat ihn fest im griff und verzweifelt trotzdem ständig. Ihre Nachfolgerin Nathalie ist da doch etwas geradliniger (spießiger, patriotisch), falls das bei Monk überhaupt machbar ist.
Die deutsche Synchro, naja, wenn man das Original nicht kennt, ok. Aber in der englischen Fassung wirkt Monk häufig entschlossener, die deutsche Synchro versucht seine Ängset zu sehr über die Stimme zu transportieren und auch die anderen Darsteller werden nicht besonders "Echt" synchronisiert. Nur ein gutes hat die deutsche Fassung: Widescrenn. Leider sind sämtliche deutschen und englischen DVDS bis zur 5. Staffel in Vollbild, was bedeutet, dass nicht nur an den Seiten des Bildes etwas fehlt, sondern auch oben und unten. Schrecklicher Brei!
Bis auf Trudies Auftritte (jedenfalls die meisten) und einige Anschlussfehler ist die serie wie Monk: Perfekt.
10/10 Punkte