Eine Verbrecherbande ermordet ihre Opfer mit einer Zusammensetzung indischer Gifte, die ihre höchste Wirksamkeit auf Teppichen entwickelt. Der Secret Service-Mann Harry Raffold (Joachim Fuchsberger) soll den Fall aufklären, wobei ihn die schöne Ann Learner (Karin Dor) nicht nur beruflich an den Fall fesselt. (Womit sich die Handlung im Wesentlichen auch bereits erschöpft hat …)
Schöner kleiner Krimi im Fahrwasser der ersten großen Wallace-Verfilmungen. Sicher nicht so spannend, so farbenfroh (im übertragenen Sinne selbstverständlich) und so prickelnd wie die großen Vorbilder, aber für gute Unterhaltung ist allemal gesorgt. Joachim Fuchsberger und Karin Dor machen ihre Sache wie immer routiniert und gut, und die hervorragenden Nebenrollen wie Carl Lange und Werner Peters sind natürlich jenseits jeglicher Konkurrenz.
Was den TEPPICH DES GRAUENS gegenüber den Wallace-Filmen aber ein wenig heraushebt ist die internationale Produktion und eine entsprechende Besetzungsliste. So hat man bereits 3 Jahre vor EINE PISTOLE FÜR RINGO das Vergnügen Antonio Casas und Fernando Sancho in einer gemeinsamen Szene zu sehen (die auch zudem noch sehr spannend und düster rüberkommt). Auch Lorenzo Robledo und Marco Guglielmi machen ihre Sache sehr gut, von der wundervollen Eleonora Rossi Drago ganz zu schweigen. Die OFDB überrascht mich übrigens gerade damit, dass die Hausbedienstete in der Pension, Paolo Pitagora in der Rolle als Jane, die weibliche Hauptrolle in ALLEIN GEGEN DAS GESETZ hatte. Und ansonsten sind bei den Außenaufnahmen die Bilder aus Madrid eine dankbare Abwechslung zu den ewig gleichen Bildern aus Hamburg. Einzig der Score von Francesco de Masi (im Vorspann als Franz Demasi benannt) tut sich sehr schwer, ist er doch an die klassischen Musiken US-amerikanischer Film Noirs angelehnt, ohne aber deren Eingängigkeit zu haben.
Wenn man nicht zuviel erwartet, und die dümmliche Figur des Dieners(!) und Sidekicks Bob als zeittypischen Rassismus hinnimmt (insofern sich Rassismus überhaupt hinnehmen lässt – aber ein Film aus dem Jahr 1962 lässt sich halt im Jahr 2014 nicht mehr ändern, und dass die westliche Gesellschaft damals noch(!) rassistischer war als sie es heute ist, das ist auch nicht zu leugnen), wenn man also diese Punkte berücksichtigt kann man hier anderthalb Stunden puren Spaß und Unterhaltung haben.