Highway Heat (1994)

Need For Speed

„The Chase“ aka „Highway Heat“ ist wohl as 90s as they come, wie man so schön sagt. Charlie Sheen, freche Einzeiler, die höchst attraktive Kristy „Original Buffy“ Swanson, die Red Hot Chili Peppers als hohlbirnige Verkehrsrowdys, wilde Autostunts, Sex am Steuer… ein Höhepunkt jagt wortwörtlich den nächsten ;). Die Geschichte könnte simpler und effektiver kaum sein: ein Knastausbrecher macht einen Zwischenstopp an der Tankstelle, wird dabei unglücklich von Polizisten entdeckt und nimmt spontan eine schöne, steinreiche Blondine als Geisel - der Rest geschieht auf der Straße, dem Highway, in einem feuerroten BMW mit beiger Lederausstattung… Immer dicht gefolgt von TV-Kameras, die nicht selten die Polizei überholen und kaum genug von dem fliehenden „Pärchen“ bekommen…

In den Medien ist die Hölle los

Ich glaube, die deutsche Kalauersynchro zieht „Highway Heat“ in nochmal bescheuertere und komischere Gefilde. Dennoch sind die Grundgedanke in allen Versionen gleich: Autos, Pech und Pannen; katastrophengeile und lächerliche Medien; ein Pärchen wider Willen; eine erstaunlich knackige Laufzeit; 90s-Vibes en masse; das Augenzwinkern auch in verzwickten Situationen nicht verlieren; Zielpunkt Mexiko. Und der Cocktail schmeckt soweit. Zu ernst darf man die Actionsatire nicht nehmen. Allzu bleibend ist alles nicht. Eher schneller vergessen als der blutrote BMW fährt. Kindlich, naiv, etwas dumm. Und dann doch irgendwie wieder nicht, wenn man bereit ist in die mediumbissige Medienparodie vielleicht etwas mehr reinzulesen als man auf den ersten Blick sieht. Aber auch als etwas trottelige Unterhaltung und ein wenig wie ein Vorläufer von sowas wie den französischen „Taxi“-Filmen funktioniert diese 80 minütige Verfolgungsjagd köstlich. Kurzweiliger Beifuß. 

Stockholm-PS-Syndrom

Fazit: zwischen O.J. Simpson, den „Blues Brothers“ und der „Police Academy“ - „Highway Heat“ hat fast nonstop gute Autoaction, ein süßes Hauptdarstellerpärchen und ist vor allem eine solide Mediensatire. Die deutsche „Supersynchro“ setzt da irgendwie noch einen oben drauf!