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Anfang der 90er hatte Charlie Sheen noch echte Starpower und dank Vehikeln wie diesem hier noch eine Anhängerschaft, obwohl „Highway Heat“ nicht wirklich herausragend ist.
Jackson Davis Hammond (Charlie Sheen) ist ein Pechvogel – und zwar ein Pechvogel auf der Flucht. Nach einem Knastausbruch ist er mit gestohlenem Wagen unterwegs, will nur Kippen kaufen und fällt durch unglückliche Zufälle zwei Polizisten auf. In einer Kurzschlussreaktion krallt sich Jack die nächstbeste Geisel: Natalie Voss (Kristy Swanson). In deren rotem BMW flieht er und damit wäre dann der Einstieg in Rekordzeit geschafft.
Leider ist Natalie die Tochter des reichen Tycoons Dalton Voss (Ray Wise) und deshalb heftet sich ein Riesenaufgebot der Polizei an Jacks Fersen. Der fährt einfach nur weiter Richtung Grenze in dem Wissen, dass gerade nicht sein Tag ist…

Alles in allem keine sonderliche neue oder aufregende Geschichte, denn jeder kann sich denken, was folgt. Reichlich Verfolgungsjagd, Jack muss alle Versuche der Polizei ihn aufzuhalten vereiteln und natürlich verlieben sich Räuber und Geisel noch ineinander. Damit das Ganze auch porentief rein bleibt, ist Jack unschuldig verurteilt worden, und Natalie das reiche Töchterchen mit gutem Herz, das nur vom eiskalten Vater und dem Rest der hassenswerten Sippschaft verzogen wurde. Überraschungen gibt es allenfalls in den Schlussminuten, doch so wirklich aufregend ist die Geschichte von „Highway Heat“ nicht.
Regisseur und Drehbuchautor Adam Rifkin versucht diesen Umstand dann mit Schauwerten zu verbergen und das gelingt halbwegs gut. So ist der Originaltitel „The Chase“ wirklich Programm, denn es wird wirklich in einer Tour verfolgt. Doch dies bedeutet nicht, dass es waghalsige Fahrmanöver im Akkord zu bewundern gibt, denn die Polizei unternimmt nur gelegentlich Versuche Jack zu stoppen – dies führt dann aber stets zu Blechschäden und spektakulären Stunts: Sich überschlagende Autos, ein sich querstellender Laster und explodierender Truck gehören zu den Momenten, die den Actionfan gut unterhalten, wenngleich das Finale nicht so wirklich aufdreht.

Die meisten Qualitäten hat „Highway Heat“ jedoch im Bereich Humor. Der Slapstick, wie z.B. ein trotteliger Tankwart oder der versehentlich Meisterschuss auf einen Reifen, ist ganz nett, doch am besten funktioniert „Highway Heat“ als oberflächliche, aber treffende Mediensatire: Die Reporter entpuppen sich allesamt als schwätzende Dumpfbacken, stilisieren die letzen Idioten zu Helden und drehen Reality Shows, in denen sich Provinzcops als ganz große Verbrechensbekämpfer präsentieren. Bei Schreckensbildern wird zwar von ihnen darauf hingewiesen wie widerlich das Ganze sei, aber sie halten trotzdem die Kamera drauf usw. Dalton will die Chose zudem medial für seinen Wahlkampf ausschlachten.
Dank des gut aufgelegten Ensembles funktioniert die Komik auch, wobei Charlie Sheen und Kristy Swanson beide gut, aber nicht überragend sind. Deutlich cooler in Nebenrollen sind Henry Rollins als Cop sowie die Red Hot Chilli Peppers Mitglieder Flea und Anthony Kiedis als Punks. Ray Wise ist auch mal wieder sehr gut, Claudia Christian bekommt nur eine kleine Rolle zugedacht.

Bleibt unterm Strich nette Unterhaltung mit jugendfreier Action und Comedy, doch wirklich aufregend ist die Story nicht und überragende Schauwerte hat das Ganze auch nicht. Dank der kurzen Laufzeit und einigen Drives aber noch über dem Durchschnitt.

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