Bereits der vierte Teil einer wohl eher nur den Eingeweihten (oder zur entsprechenden Herstellungszeit genau in dem anvisierten Publikumsalter befindlichen Zuschauer) bekannten 3 Ninjas - Reihe, die sich als Nachzügler der eigentlich in den Achtzigern entsprungen und dort auch vermehrt auslebenden Ninja-Welle vermehrt an die kleine Kundschaft richtete und die übliche Action mit Humor und der gewissen Leichtigkeit des Familienfilmes anreicherte. Gedreht von jeweils unterschiedlichen Regisseuren, darunter mit Jon Turteltaub, Charles T. Kanganis und Shin Sang-ok durchaus bekannten Namen, der erste später noch in Hollywood landend und der dritte aufgrund der Lebens- und Filmgeschichte berühmt-berüchtigt – der mittlere hat diverse C-Gülle auf dem Kerbholz – werden jeweils die Abenteuer dreier kampfsporterfahrener Söhne eines US-Diplomaten verfolgt. Manchmal sollen sie gekidnappt werden, wissen sich aber zu wehren, mal geht es auf Schatzsuche in Japan, mal verhindern sie selber eine Entführung und legen windigen Geschäftemachern und Umweltverschmutzern das Handwerk. Hier nun im Abschluss wird die gute alte Formel des Stirb langsam und dies in einem Freizeitpark ausprobiert, und wenn das noch nicht genug Anreiz wäre, spielt auch noch Terry "Hulk" Hogan in der Prominenz mit. Der Film hat einen schlechten Ruf und ein flaues Einspiel an den Kassen gehabt; das stört genau: niemand:
Eben noch bei ihrem Großvater Mori Tanaka [ Victor Wong ] im Sommerlager in Ninjalehre gegangen, bestreiten die Geschwister Samuel "Rocky" Douglas [ Mathew Botuchis ], Jeffrey "Colt" Douglas [ Michael O'Laskey II ] und Michael "Tum-Tum" Douglas [ James Paul Roeske ll ] den Geburtstag des neunjährigen "Tum-Tum" auf dessen ausdrücklichen Wunsch im Mega Mountain Amusement Park, das Geburtstagskind will dort vor allem den Schauspieler Dave Dragon [ Terry 'Hulk' Hogan ] treffen, der mit seiner (gerade abgesetzten) Serie "Dave Dragon and the Star Force 5" dort zum letzten Mal live auf Tour geht. Leider wird der Park mitten in der Show von Mary Ann "Medusa" Rogers [ Loni Anderson ] und ihrem Ausputzer Lothar Zogg [ Jim Varney ] und dessen Männer überfallen. Der Kindsvater der Douglas-Brüder, Sam Douglas [ Alan McRae ], welcher nicht umsonst beim FBI in höherer Position angestellt ist, mobilisiert seine Truppen, während in dem abgesperrten Areal derzeit die drei Jungs und ihre neue Begleitung, die technikaffine Amanda [ Chelsey Earlywine ] auf Gangsterjagd gehen.
Die Bescheidenheit und den Schmerz der Niederlage, beides die wertvollsten Lektionen eines Ninja, die hier bereitgehalten werden und an dessen man sich orientiert. Was der Film noch hat und bietet und es nur damals so gab, ist seine 90er Jahre Vorortsidylle; neben dem anfänglichen Sommercamp im lauschigen Wald und dem sprudelnden Bächlein und dem späteren Freizeit- und Konsumtempel als erweiterter Abenteuerspielplatz wird eingangs noch das Reihenhaus in Pappmaché und Holz mit dem kleinen grünen Vorgarten und der winzigen Auffahrt zelebriert. Die Bewohner und vor allem auch die Figuren hier, sowohl Eltern als auch die Kinder als Teilhaber einer gutsituierten Mittelschicht, in der jeder seine eigenen vier Wände hatte, und das Dach über dem Kopf, den selbstgebackenen Kuchen von der Nachbarschaft zum Einzug und die gute Luft und viel Licht. Hässliche Frisuren hatte man noch, der mittlere Lausbub hier trägt Haare wie Fabio, zusammengebunden zu einem Zopf auch noch, der kleine Fressbär hat niedlich dekorierte Löckchen, und der Älteste...ach, reden wir darüber nicht.
Wichtiger sind das schon die Böswatze, die die eingepferchte Amüsiermeile (Autoscooter, Wildwestshows, Achterbahn, Karussells, Lawinenschaukeln, Wasserrutschen, Bungeejumping usw. usf.) hier per Seeseite und dann auch noch sich unter Wasser heranpirschend einnehmend, ab durch den Versorgungskeller und mit dem ganzen Hausrat und den Waffen vor allem weiter zum Zentrum des Geschehens. Angeführt wird der Trupp von Jim Varney, der sowas wie der Ironside Michael, und der Davi Robert und Zagarino Frank in einer Person zusammengefügt und wirklich sinister und auch jetzt noch per Bildschirm in die heimische Stube am Drohen und Erschrecken ist. Mit dem Schießprügel im Anschlag wird auch in das Hauptquartier einmarschiert, die meisten Leute aber natürlich nicht erschossen, sondern mit der Schmetterfaust oder dem guten alten Betäubungspfeil ins Land der Träume geschickt.
'Dave Dragon' wird so zwischenzeitlich auch auf das Abstellgleis geschickt, erst per abgesetzter Sendung seitens der Fernsehanstalt, dann ausgeknockt von dem Narkotika, sodass die erste Wahl der Verteidigung bei den drei Knirpsen und ihrer Wiederholung der Lucky Kids - Methode, dem Kinder Kung Fu und entsprechend Peinlichkeit und Albernheit und Slapstick im Verbunde steht; die Kampfszenen dessen sind theoretisch sogar solide gehandhabt und mit einigen Stunts wie v.a. Stürzen (der Erwachsenen) angereichert, plus viel Trottelhumor und Grimassen und hanebüchenen Gags. Als die Polizei dann doch auftaucht und die Feuerwehr, wird neben dem Ringelpiez mit Anfassen auch scharf geschossen, die Garde der Gesetzeshüter ins Visier genommen und ihr Fuhrpark per Bleieinspritzung neu kalibriert. Die SWAT lässt sich von einem Elektrozaun aufhalten, während auch der alternde halbnackte Wrestler mit seinen roten Spandexhosen anfangs viel auf die Rübe und das Finale einer ausgedehnten Prügelei im Heizungskeller – das hat der Film mit anderen Exemplaren der Sorte Ripoff wie Shadowchaser 2 oder Demolition U gemeinsam – auch nichts mehr auf die Reihe oder mitkriegt.
Trotz der gut eingesetzten 'Kulisse' bzw. des Dreh an einem realen Schauplatz, dem "Elitch Gardens Theme and Water Park" in Denver, Colorado, auch sichtlich während des normalen Geschäftes und so mit vielen 'Statisten' und einigen größeren, d. h. mit Hubschrauber etc. (sowie Aufnahmen auf hoher See und einem explodierenden Frachter) umgesetzten Szenen leidet der Film v.a. daran, dass er meint zu glauben, alles für die Kinder zu inszenieren: Die Erwachsenen sind keine richtigen Erwachsenen, sondern stets grimassierende Deppen, die nicht bloß unfähig sind, sondern auch völlig überzogene Karikaturen und geistig schon zu gar nichts fähig. Eine Verniedlichung des Geschehens, die unabhängig der natürlich niedrigen Altersfreigabe und keiner Verletzungen oder gar Todesfälle vollkommen unnötig und ein Armutszeugnis der Filmemacher selber in der Fehleinschätzung ihres anvisierten Publikums ist.