Videomonster von Burt Kennedy, eine scifi-angehauchte Actionkomödie von New Line Cinema, für dessen Verwirklichung ursprünglich Schwarzenegger und DeVito angesetzt waren und die letztliche Bearbeitung mit Terry 'Hulk' Hogan und Christopher Lloyd natürlich von vornherein kleinere Wege, eben die Auswertung großteils im Heimvideomarkt ging. Das Kinoeinspiel selber war mit um die 7 Mio. USD eher zu vernachlässigen, die Zielgruppe der kleinen und größeren Zuschauer in den Rental Shops gesucht und gefunden und der Zuspruch entsprechend dessen. Interessanter im Nachhinein bzw. aus filmhistorischer Sicht etwas von Belang ist heutzutage die Regie durch Kennedy, ein ausgewiesener Autor und Filmemacher für Western, der Mitte der Fünfziger damit angefangen und das Genre auch gut vier Jahrzehnte und dies qualitativ durchaus wirksam bedient hat; im späteren Verlaufe auch die humoristischen Varianten geschrieben und gedreht und nicht gänzlich unerfahren in der Behandlung von Komik in verschiedenen Abarten ist:
Shep Ramsay [ Terry 'Hulk' Hogan ], der Ritter aus dem All, muss nach der Vernichtung vom intergalaktischen Diktator General Suitor [ William Ball ] notgedrungen auf der Erde landen, um dort sein Schiff zu reparieren und dieses wieder flottzumachen und v.a. auf aufzuladen. In der Zwischenzeit quartiert er sich als Untermieter in der umgebauten Garage vom Architekten Charlie Wilcox [ Christopher Lloyd ] ein, der davon wenig begeistert ist, das Ganze allerdings von seiner Frau Jenny Wilcox [ Shelley Duvall ] initiiert worden und das zusätzliche Geld auch nötig ist. Charlie, der von seinem Vorgesetzten Adrian Beltz [ Larry Miller ] klein gehalten und ausgebeutet wird und Hals über Kopf in einem Auftrag für den japanischen Tycoon Zukaki [ Richard Narita ] steckt, spioniert dem neuen und auffälligen 'Familienmitglied' in seiner wenigen Freizeit dennoch hinterher, und aktiviert aus Versehen deren Geräte, wodurch die zwei außerirdischen Kopfgeldjäger Knuckles [ Tony Longo ] und Hutch [ Mark Calaway ] auf die Beute aufmerksam werden.
Weltraumschlachten wie beim Star Wars, Fatalitäten per Laserwaffe noch und nöcher, Hulk Hogan in der Blechkombüse, der mit den Haderlumpen aus einer ferner Galaxis aufräumt und die durch die Einrichtung von Plaste und Elaste schleudert, als gäbe es kein Morgen und als wären wir im Krieg. Auf Kriegsfuß sind wir auch, erst er mit den Schergen eines fremden Tyrannen, der "goody goody" zum bedrohlichen Abschied sagt und dem der grüne Gummiarm aus dem abgehakten Stumpf nachwächst; dann wir mit der Technik, den Effekten und dem Humor, welches allesamt das Niveau vom Kindergarten hat, aber allesamt auch goldig und "goody goody" ist und irgendwie dazu gehört.
Musikalisch flott wird das geboten, die Erzählung von einem, der sonst (mitsamt Sackschutz aus Aluminium) die Planeten erobert bzw. beschützt und nur nach dem nächsten gefährlichen Auftrag, der nächsten Weltenrettung strebt. Die verordnete Zwangspause von sechs Wochen und das befohlene Nicht-Auffallen als Ding der Unmöglichkeit, was allen sonstigen Erlebnissen und taten und vor allem auch der inneren Seele des galaktischen Tausendsassas widerspricht; ein Abenteuer, das vermieden werden soll, aber dennoch schon mit der unfreiwilligen Notlandung auf der Erde neu und vor allem auch für die kleinen (und die kleingebliebenen) Zuschauer erst dann so richtig und mit dem Kulturschock par excellence beginnt. Tief getroffen ist nach der Sichtung dreißig Jahre später auch das Publikum, spielen hier doch nicht bloß Kennedys Haudegen wie Jack Elam und der gar noch mit Haaren und einer Taille ausgestattete Larry Miller mit, sondern auch die Duvall Shelley, welche sich hoffentlich zurück und v.a. ihre großen Augen und die noch größeren Zähne unter Kontrolle behält. Ein Schauspieler ist auch an Bord, nicht der Hogan, der naturgetreu und passend zur Rolle aber wie aus einem Zeichentrick wirkt, sondern der Lloyd, mit dessen Schicksal als armes Wurschterl – Vernachlässigter in der Firma, Geforderter von der Ehefrau, Getriebener von der Nachbarschaft – man als Kind simples Mitleid hat und als Erwachsener identifiziert und empathisch mitfühlt und welcher in diesem eigentlich beschaulich sein könnenden Vorort nur das stete Pech des Alltags hat und nicht das Glück, das er als 08/15 Hampel verdient.
Lloyd hat quasi die Midlife-crisis, die man als Erwachsener irgendwann bekommt, das Stehen- und das Verharren bleiben in und die Unzufriedenheit mit der Existenz, der Ritter und der Retter aus dem All wird eingangs auch als ausgebrannt beschrieben, als übermüdet von den ständigen Anspannungen und als nachlässig geworden mit der Situation auf dem permanenten Schlachtfeld. Beiden wurden auch genommen, was sie bisher auszeichneten bzw. wohin sie sich zurückzogen, beim Lloyd der größere Werkzeugschuppen und beim Hogan das Herumgedüse zwischen den Sternen. Jetzt hilft jeder für sich dem Anderen, wird durch die Gegensätze des Lebens, der Charaktereigenschaften und der schlichten Körperlichkeit sowie dem langsamen Zusammenraufen trotz ersten Misstrauens auch ein Buddy Picture formuliert und die Kumpelkomödie unter anderem Umständen, zum Glück auch nicht so moralinsauer wie beim Twins oder gar dem Junior erzählt, und mit gleich mehrfachen und so Verbindung aufbauenden Running Gags und mit Anekdötchen und Witzen aus der Sitcom-Schmiede und allem, was dazu gehört.
Die Neunziger werden hier geschrieben, der Anfang davon zumindest, längst vergangene Zeiten, die aus der Ferne betrachtet und der nostalgischen Warte aus weit besser waren als das Hier und das Jetzt, wo selbst die preiswerten Arbeiten samt ihren Modellbauten noch aussahen wie richtige Filme und nicht dahingehuschtes CGI im bräsigen Digital Flair. Mit der neu angekommenen Nachbarschaftshilfe, der zweibeinigen Bürgerpatrouille hier erkundigt man die Gegend, in der das höchste Kriminelle eigentlich bloß ein lausiger Handtaschendieb ist und wo Familie und Freundschaft und Abenteuerlust und Naivität und Heldenmut noch großgeschrieben wird und nicht zum Fremdwortvokabular gehört. Die Witze natürlich meist direkter und dann auch physischer Art, Haudraufhumor quasi, was allerdings doch ganz gut in seinen diversen Variationen funktioniert, plus ein bisschen Auto-Action beim Suchen einer verlorenen Waffe, eine Rangelei in einer ausgeraubten Bank, die die Halunken im Dreimeterwurf auf die Bretter bzw. die Schreibtische schickt und eine Explosion beim Ankündigen und Eintreffen der Kopfgeldjäger, der Replacement Killers quasi folgen, und verzücken mit handgemachten Rangeleien durch Pappmachékulissen. Ein Gummimonster im Finale gibt es auch noch, blaue Blitze und viel Sprüh- und Funkenregen.