Review
von Leimbacher-Mario
Finten, Tricks & Nadelstreifen
„The Sting“ ist einer der ganz großen, gewieften Heistmovies, nicht nur der 70er als Vorreiter, sondern direkt aller Zeiten. Wie Redford und Newman samt Crew hier einen zwielichtigen New Yorker Millionär, Geschäftsmann und Gangster über mehrere Stationen, Fallen, Set Ups glorreich und legendär ausspielen, geht wirklich auf keine Kuhhaut…
Die Anzüge, der Weichzeichner, die Pianoklänge, die Tricks und Beleuchtung - alles an „The Sting“ tropft nur so vor Style, Charme, Klasse und Produktionsqualität. Mit Redford und Newman im Doppelpack kann man eh wenig falsch machen. Butch Cassidy und Sundance Kid wiedervereint. Ihre Chemie hebt jeden Film auf's nächste Level. Ohne Frage auch eine Art Vorläufer der „Ocean's“-Filme. Ein aus heutiger Sicht gar nicht mal so ausgetüftelter Heist - und dennoch sitzt hier einfach alles perfekt. Die Anzüge, die Platzpatronen, die falschen Wetten, die Asse im Ärmel. „The Sting“ ist verschmitzt und macht zeitlos Spaß. Was George Roy Hill hier geschaffen hat trotzt jeglichem Verfalls- oder Alterungsprozess, aller Abnutzungserscheinungen und sämtlicher Nachahmer und Bewunderer. Augenzwinkernd, dem Tod und Ernst von der Schippe springend, Old-School-Chicago war noch nie positiv verklärter. Leichtfüßig, naiv, unblutig und ohne Frage ein Klassiker.
Fazit: vom Piano bis zu den Playern - „The Sting“ ist ein exzellenter Whiskyfilm, schlitzohrig, verspielt, rauchig und stilvoll! Ein Crime- bzw. Conartist-Klassiker!