Der Kleinganove Johnny Hooker (Robert Reford) beraubt zusammen mit seinem Freund Luther Coleman (Robert Earl Jones) einen Laufburschen des Gangsterbosses Doyle Lonnegan (Robert Shaw) um einige tausend Dollar. Doyles Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Er lässt Luther ermorden, Hooker kann flüchten und schwört Rache. Er wendet sich dazu an den Trickdieb Henry Gondorff (Paul Newman). Die beiden wollen nun ein falsches Wettbüro eröffnen und Lonnegan so um eine halbe Million Dollar erleichtern. Der Plan ist raffiniert, doch bei der Durchführung tauchen so einige Probleme auf...
Ganze Sieben Oscars heimste der Film 1973 ein und wurde ein Kassenknüller. Nebenbei wurden die beiden Hauptdarsteller, vor allem Robert Redford zu Weltstars. Am meisten verdient hat der Film wohl den Oscar für das beste Drehbuch. Selten sieht man heute so einen durchdachten Plot mit vielen Nebenfiguren, überraschenden Wendungen und einer tollen Schlusspointe. Für den unaufmerksamen Zuschauer kann es dabei leicht zu Verwirrungen kommen.
Was das Werk ebenso berühmt machte, ist die Titelmusik von Scott Joplin. Wohl jedem ist das Klavierstück, welches ein echter Ohrwurm ist, ein Begriff. Musik kommt aber allgemein zu selten zum Einsatz (dann aber sehr stimmungsvoll), nämlich immer wenn ein neuer Akt in der Geschichte beginnt. Die Geschichte ist nämlich in mehrere Akte unterteilt, was den Film mehr wie eine große Theateraufführung wirken lässt.
Die Kulissen sind hervorragend gelungen. Das Feeling der 30er Jahre wurde perfekt übermittelt, von der Zimmerdekoration bis zu den Anzügen der Schauspieler passt alles. Die Darsteller selber können alle überzeugen und werden einem richtig sympathisch, vor allem die beiden Hauptakteure Robert Redford und Paul Newman, die mit ihren trickreichen Ideen immer wieder ihren Kopf aus der Schlinge ziehen.
Dennoch stehen gegen den positiven Gesamteindruck ein paar kleine Längen. Zum Beispiel die Sequenz im Zug, als Gondorff Lonnegan beim Kartenspielen abzockt. Außerdem lässt einem der Film kaum Verschnaufpausen, wenn man nämlich einmal kurz nicht aufpasst, hat man den Faden leicht verloren. Andererseits sieht man daran natürlich erst, wie intelligent und clever die Story wirklich gestrickt ist.
"Der Clou" ist ein verdammt gut konstruierter und durchdachter Klassiker von vorne bis hinten. Die Inszenierung könnte besser kaum sein, die Darsteller sind sehr charmant. Ein Film wie ein intelligentes, schwer unterhaltsames Theaterstück!