Kugelsicheres Jeanshemd. Reaktionärer Spaß aus den 80ern (und natürlich aus den Cannon-Studios!).
Mein lieber Scholli, kaum zu glauben, was die amerikanische Filmwirtschaft in den 80ern für bizarre Früchte trug. Russen, Kubaner, Deutsche*, die ganze Geißel der Menschheit also, fallen als hinterhältige Terroristen mit ausgesucht fiesen Methoden über die arme kleine USA her und bedrohen die amerikanischen Werte, das Weihnachtsfest und Chuck (aka Matt Hunter) höchstselbst .
Letzterer trägt sein Jeanshemd selbst dann offen, wenn er vor Fernsehkameras steht. Ansonsten sagt er Dinge wie "Zeit zu sterben", feuert beidhändig mit schmucken Maschinenpistolen und versieht sein Handwerk mit Freude. Die Munition geht ihm nie aus, alle feindlichen Geschosse scheinen an Bart, besagtem Jeanshemde und Heldenbrust abzuprallen, nötigenfalls erschießt er Schurken zielsicher einfach durch Wände hindurch. Im Prinzip hält er Chuck die Terroristen-Invasion im Alleingang auf, während Restamerika hilflos umhertaumelt.
Cannon (danke, dass es dieses Studio gab, welches mit seinen Filme auch heute noch so viel Freude spendet) hat nicht gekleckert: Im Showdown wimmelt es vor Panzern, Jeeps, Hubschraubern und Komparsen.
Brutal: die Szene mit der Prostituierten und dem Kokain-Röhrchen.
Eines der unglaubwürdigsten Szenarien**des 80er-Testosteron-Kinos, aber kompromisslose Action ohne Unterlass!
* Dass auch Deutsche unter den Terroristen sind, geht aus der Originalfassung (engl.Ton) hervor.
** Auf Augenhöhe: "Red Dawn"/ "Die rote Flut".