Review

Dokumentation kann man Deep Blue wohl kaum nennen, da fast überhaupt keine sachliche Information vermittelt wurde. Der ganze Film war nichts anderes als eine Aneinanderreihung von schönen Bildern. Alle zwei Minuten gab es einen Alibisprecher, der einem ein Informationshäppchen zum Fraß vorwerfen sollte. Dabei wurden auch altbekannte Sprüche wie „60% unserer Ozeane sind mehr als eine Seemeile tief, aber weniger als zehn U-Boote sind in der Lage, tiefer als 1.000 Meter zu tauchen" oder "Es sind mehr Menschen in den Weltraum geflogen, als in die Tiefen unserer Ozeane getaucht" verbraten.

Die Filmmusik (gespielt von den Berliner Philharmonikern) war absolut kitschig und hat mich schon nach fünf Minuten genervt. Von einer Dokumentation würde ich eine sachliche Berichterstattung erwarten. Deep Blue war mir viel zu klischeebeladen. Die Krebse wurden z.B. lustig dargestellt, die Haie als Bösewichte. Viele der Bilder kannte man in der Art schon aus Reportagen wie "Der blaue Planet" und spannender wäre es gewesen, mal mehr exotischere Tiere wie die in der Tiefsee zu zeigen. Ich musste bei dem Film mit mir kämpfen, nicht einzuschlafen. Wer auf Ästhetik steht, dem könnte Deep Blue gefallen. Denn es gibt wirklich schöne Bilder zu sehen. Wer informiert werden will, sollte sich zumindest das Eintrittsgeld vom Kino ersparen und lieber auf die TV-Ausstrahlung warten, denn dann kann man ohne Ärger über das verschwendete Geld abschalten.

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