Wolfzeit (2003)

Eine Familie mit zwei Kindern fährt zu einem Ferienhaus in den Wäldern. Ihr Auto ist voll gepackt mit Essens-Rationen. Angekommen im Ferien-Haus, trifft die Familie voller Überraschung einen Mann und eine Frau an. Der dort angetroffene Mann erschießt den Familienvater und fodert die Frau und ihre zwei Kinder auf das Haus, ohne die Essens-Rationen, zu verlaßen.

Von nun an befinden wir uns auf dem Weg der Frau mit ihren 2 Kindern. Durch den Verlauf des Films bekommen wir mit, dass es Probleme mit der Lebensmittelversorgung gab. Menschenmassen treiben sich auf den Straßen rum, schlachten Tiere, versuchen an Wasser, Milch und andere Nahrungsmittel zu gelangen. Die Frau mit den beiden Kindern erfährt bald dass ein Zug öfters vorbeifährt, wo man mit entkommen könnte. Eine Gruppe von Leuten versammelt sich an einen Bahnhof und wartet auf so einen Zug. Eine Frau teilt mit, dass der letzte Zug 10 Tage her ist. Ob nochmals einer kommt, ist unklar.

Die Bedingungen werden immer schlechter in der Unterkunft der Menschen. Es kommt zu dramatischen zwischenmenschlichen Szenen; jeder will weg; jeder will überleben. Es kommt zu Todesfällen, Vergewaltigungen, Kampf um Lebensmittel und versuchter Selbstopferung.

"Wolfzeit" ist ein weiteres kleines Meisterwerk von Autorenfilmer Michael Haneke der mich schon mit vielen seiner Filme, darunter "Code: Unbekannt" oder "Funny Games", begeisterte. "Wolfzeit" ist ein düsterer, kompromißloser Endzeit-Film der sich langsam, aber sehr effektiv abspielt und wohl bei jedem Zuschauer einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Es ist kein typischer Hollywood-Katastrophen Film, wo der Zuschauer meist immer einen gewißen Abstand gegenüber hat, sondern ein Film, der einen sofort in sich hineinzieht und man sich vorstellen kann, dass das Gesehene wirklich sehr leicht mal Realität sein kann.

Die Darsteller, die düstere Optik , das Drehbuch und die perfekte Regie Hanekes machen dieses Werk sehr sehenswert und ich kann nur sagen, dass der Film weitaus effektiver ist als Filme wie "28 Days later" oder andere ähnlich gelagerte Endzeit-Filme, auch wenn hier ohne Effekte und sonstige Mittel gearbeitet wurde.