Regisseur Ted Post haben wir das beste "Dirty Harry" Sequel "Calahan" zu verdanken. Zuvor war er Serienregisseur, schon in den 50er Jahren ging er zum Film. Sein letzter Film war "Marine Fighter" mit Michael Dudikoff. Richtig bekannt sind nur "Calahan, Hängt ihn höher" und das Sequel "Rückkehr zum Planet der Affen". Ansonsten sind Posts Filme nicht sehr populär, geschweige denn gut. Auch mit "Black Fighter" liefert er dem Genre und Norrisfan eine herbe Enttäuschung. Doch Chuck Norris musste nach dem schwachen "Bulldozer" nehmen was er kriegen kann. Erst mit "Der Gigant" ging es dann richtig aufwärts. Norris hat mittlerweile den Rangerhut an den Nagel gehängt, denn seit "Walker Texas Ranger - Feuertaufe" haben wir von ihm nichts mehr gehört und sein B-Movie Versuch unter Nu Image "The Cutter" war auch mehr schlecht als recht. "Black Fighter" welcher den gewöhnungsbedürftigen originalen Titel "Good Guys wear Black" trägt ist bei uns noch gänzlich unbekannt. Wie ich finde zu Recht, denn dies ist Einer Chucks schlechtesten Filmen.
Mit seiner geheimen Einheit namens "Black Tiger" soll John T. Booker (Chuck Norris) einige Kriegesgefangene befreien. Doch die Mission geht schief, zudem taucht der Hubschrauber am Abholungsort nicht auf. John kündigt den Dienst, doch fünf Jahre später holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Nur durch seinen ehemaligen Partner Murray Saunders (Lloyd Haynes) erfährt er, dass er auf einer Todesliste steht, genauso wie die restlichen Überlebenden der Einheit "Black Tiger". Zudem hat er noch die Reporterin Margarete (Anne Archer) an der Backe kleben. Mit ihr versucht John herauszufinden, wer ihn tot sehen will und vor allem warum. Jeden seiner damaligen Einheit den er zu warnen versucht, wird kurzerhand erschossen, anscheinend steckt sein früherer Kumpel und Kollege Major Mhin Van Thieu (Soon-Tek Oh) dahinter.
Wenn man neu im Filmgewerbe ist, muss man jedes Angebot annehmen, sei es auch noch so schlecht. Gerade von Ted Post habe ich mir mehr erhofft, aber seine Inszenierung enttäuscht auf ganzer Linie. Er liefert kaum brauchbare Bilder und schafft es auch nicht Schauspielgrößen wie Anne Archer zum Schauspielern zu bewegen. Selbst unser guter Chuck macht hier eine schlechte Figur. Sein übergroßer Schnauzer sieht aus als wäre er aufgeklebt und überhaupt kann er, ausser in den wenigen Fightszenen, nicht glänzen. Er war noch nie ein guter Schauspieler, doch so hölzern wie hier, hab ich ihn noch nie gesehen. Anne Archer ist eine einzige Enttäuschung und auch Soon-Tek Oh bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten als Fiesling zurück. In einer Nebenrolle ist Chucks Bruder Aaron zu sehen. Noch schlechter als die Darsteller ist der Score. Diese krummen Quietschlaute oder diese heile Welt Musik hängt dem Zuschauer bald zum Halse heraus. Obwohl "Black Fighter" schon den Charme der 70er Jahre versprüht, kann ich dem nicht viel abgewinnen. Außerdem bekommen wir hier eine unglaublich mies getrickste Flugzeugexplosion zu sehen.
Drehbuchautor James Fraley hatte mit "Silent Rage" eine wirklich gute Idee, doch für diese zähe und völlig überflüssige Story hätte ihn Chuck Norris mit einem "Roundhouse Kick" niederstrecken sollen. Fraley versucht uns hier etwas über Kriegsgefangene und politische Moral vorzugaukeln und serviert uns letztenendlich nur eine vor Klischees triefende Wahrheitssuche, die dank zu wenig Action nur zum Einschlafen animiert. Gleich die beste und auch längste Actionszene gibt es zu Anfang. Hier kann man als unwissender Zuschauer noch Hoffnung hegen, da es doch ordentlich zur Sache geht. Booker macht mit seiner Einheit einen ganzen Stützpunkt dem Erdboden gleich, was bedeutet: Viele Explosionen und noch mehr Tote, ein paar Kicks darf unser Blondchen auch verteilen. Doch danach bricht der Film ein, um erst in der letzten halben Stunde zwei kleine Nahkämpfe und ein ganz enttäuschendes Finale zu liefern. Zwei Morde gibt es auch noch zwischendurch, doch ansonsten geht man leer aus. Der kurze Fight gegen Soon-Tek Oh und ein paar Rowdies kann da auch nichts mehr reißen. Hauptsache der nervigen Lovestory zwischen Booker und Margarete lässt man genug Platz, das interessiert ja wirklich Jeden. Noch ein kleiner Tipp, schaut euch den Film im O-Ton an, denn die deutsche Synchro ist grottenschlecht geworden.
Ganz schlecht was das Blondchen hier beim Zuschauer abliefert. Sein Kampftalent kommt kaum zum Einsatz, die Story ist Vollschrott und so zäh umgesetzt, dass man keine andere Wahl hat als die Vorspultaste zu betätigen. Die Darsteller sind plump, selbst Score und Kulisse machen nicht viel her. Ein Griff ins Klo.