In den dunklen Fluten des Mekong (1983)

Diese TV-Produktion die einem für 1 Dollar auf DVD überall nachgeworfen wird, beinhaltet die einzige große ernsthafte Hauptrolle für Moira Chen alias Laura Gemser. Leider ging dies ziemlich in Hosen, was nicht primär an ihr liegt. Regie und Drehbuch sind derart verkitscht, daß auch die hervorragende Präsenz von Jürgen Prochnow das Filmchen retten kann. Der gute Ami, der zusammen mit den für den Menschenrechtseinsatz ja weithin bekannten US-Behörden, Aufklärung über die Unterdrückung der Opposition in Vietnam leisten möchte, verliebt sich in die Dolmetscherin Laura Gemser. Diese wird aber ebenfalls von dem Bösewicht, ein General gespielt von Jürgen Prochnow, begehrt, der sie zu Spitzeldiensten ausnutzen möchte. Absurder Höhepunkt bildet ein Boxkampf zwischen Ami und Deutschem, dem die Vietnamesen begeistert zusehen. Als der Ami schließlich das Land verläßt, muß er Laura Gemser zurücklassen. Er trifft aber umgehend Vorbereitungen zu deren "Rettung" (es soll ihr nichts Schlimmeres passieren als daß sie den General heiraten soll), die daran besteht durch den Grenzfluß Mekong hindurchzutauchen und sie vom anderen Ufer zurück in die "Freiheit" zu bringen. Genug Gelegenheit für schlechte, ermüdende Äktschn in Fernsehstil. Großes Kino ist das wirklich nicht. Läßt sich von fast allen schlechten Gemser-Filmen wenigstens sagen, daß ihr Anblick wenigstens das Erdulden solcher schwachmatischen Langeweiler wie "Die Nackte von Sados" oder "Die Frau vom heißen Fluß" ein wenig lohnt, so sticht das Argument hier leider auch nicht. Denn sie bleibt nicht nur zugeknöpft bis oben hin, sondern muß auch wie eine schmachtende Liebende dreinschauen, was ihr nicht wirklich steht. Traurig, traurig das Ganze. In einer Nebenrolle erwartungsgemäß Gabriele Tini, der sich auch nicht zu amüsieren scheint.