Beim Stichwort Videospielverfilmung verdrehen Filmfreunde in der Regel die Augen, da ein Großteil der Adaptionen für die Tonne ist. Die deutschen Regisseure, die hier schlicht als Steffen und Alex formieren, verschlägt es für ihre Umsetzung des gleichnamigen Spiels von 2017 nach Thailand. Ein Schauplatz, der bereits nach kurzer Zeit kaum mehr wieder zu erkennen ist.
Polizist Jake, seine Frau Prang und Töchterchen Loo befinden sich in einem Kaufhaus in Bangkok, als eine düstere Gestalt das Feuer eröffnet. Dabei wird die Familie getrennt und während Jake den Schützen überwältigen kann, bricht die Hölle los. Menschen mutieren zu aggressiven Bestien und fallen andere an. Auf der Suche nach seiner Familie trifft Jake auf den Mönch Chan, der ihm eine bedeutende Rolle im Kampf gegen das Böse weissagt…
Mit Vorgeplänkel halten sich Steffen Hacker und Alexander Kiesl nicht lange auf, sondern setzen früh auf Action und Tempo, was durch zwei parallel ablaufende Handlungsstränge noch verstärkt wird. Dass die Chose eine zuweilen bizarr anmutende Erklärung erhalten könnte, offenbart bereits die Exposition, als der spätere Schütze auf eine weitere düstere Instanz trifft und irgendwann Gestaltwandler und Parallelwelten eingebunden werden.
Doch besonders im ersten Drittel geht es weitgehend bodenständig zu, als man sich durch diverse Angreifer kämpfen muss, wobei ein besonders hartnäckiges Schulmädchen mit Faible für Deckenkrabbeln ein markantes Highlight bildet. Während sich Prang nebst Tochter häufiger verstecken müssen, sich jedoch nicht ungeschickt anstellen, hält Jake grundlegend drauf, was sich erst mit der Intervention durch den Mönch ein wenig ändert. Obgleich betont wenig Zeit bleibt, wird erstmal etwas Tee geschlürft und auch einige unnötige Erklärungen nehmen ein wenig Drive heraus.
Andere Begebenheiten wie ein hochhausgroßes Feuermonster werden erst gar nicht hinterfragt und auch diverse Flugdämonen erhalten keinen näheren Hintergrund, - schließlich handelt es sich bei der Vorlage um ein Survival-Game. Diesbezüglich versuchen die Macher auffallend, diverse markante Schauplätze abzuklappern, um die visuellen Referenzen nicht zu vernachlässigen und manche erzeugen durchaus eine angemessene, apokalyptisch anmutende Atmosphäre.
Trotz des vergleichsweise geringen Budgets stechen primär die Effekte positiv ins Auge. Diverse Trümmerlandschaften sind abwechslungsreich gestaltet, das riesige Feuermonster geht mit einigen Kollateralschäden einher und obgleich vergleichsweise wenig Blut fließt, kann sich die Action, später in Form einiger Fights sehen lassen. Demgegenüber performen die Mimen nicht besser als durchschnittlich und auch der Score, obgleich latent antreibend, hinterlässt keine markante Note.
Der in jeder Hinsicht anspruchslose Stoff setzt mit Erfolg auf viel Bewegung, abwechslungsreiche Settings und eher wenig Background. Hinterfragen sollte man einige Begebenheiten besser nicht und sich stattdessen berieseln lassen, für mehr taugt die visuell ansprechende Adaption leider nicht.
Knapp
6 von 10