Review

Ich habe diesen sehr interessanten Streifen nun in einer Sneak-Preview zu sehen bekommen.
Die ersten Einstellungen des Films erweckten erste Eindrücke, und diese Eindrücke waren wahrlich nicht sehr berauschend: "Que Sera" als Hintergrundmusik, Meg Ryan als erste genannte Schauspielerin und Bilder von einer Frau die durch einen herrlich bunten Blumengarten spaziert. Erster Gadanke: Hoffentlich soielt nicht auch noch Tom Hanks mit!
Nichts gegen die zweifelsohne starken schauspielerischen Qualitäten von Meg Ryan und Tom Hanks, aber ihre filmischen "Duette" zeugten bisher wohl kaum von Spannung.

Diese ersten, recht negativen Eindrücke schwanden aber langsam, da die in ihm eingesetzten Stilmittel (wackelnde, manchmal sehr schwammige und unscharfe Kameraeinstellungen, blasse Fraben, Szenen in S/W und Sepia-Farben) mich mehr und mehr an diverse Werke von David Fincher erinnerten.

Die Klasse von "Sieben" erreicht dieser keinesfalls, allerdings ist er auch in einem komplett anderen Genre anzuordnen, was sich bereits in der ca. 10. Minute deutlich zeigt: Was man hier zu sehen bekommt, hab ich bisher in keinem Kinofilm in dieser Weise gesehen. Normalerweise bekommt man höchstens den im Schoß eines Mannes liegenden Kopf einer Frau zu sehen, hier jedoch das beste Stück des Mannes in seiner vollen Pracht.
Sofort kamen erneut Gedanken und Vregleich zu anderen Filmen auf. Man denkt an etwas wie "9 1/2 Wochen", "Sliver" oder "Basic Instinct".

"In The Cut" ist aber weitaus mehr als ein Erotikdrama oder ähnliches. Die erotische Atmosphäre, die vor allem durch Szenen erzeugt wird, die ganz besonders Meg Ryan Fans erfreuen dürfte, wird jedoch des öfteren durch Szenen gebrochen, die nun doch wieder an Filme aus dem härteren Thriller-Genre erinnern. Hier sieht man zerstückelte Leichen, diverse abgetrennte Körperteile auf Fotos oder eine plötzliche "beinahe" Vergewaltigung.

Und immer mehr merkt man, dass die Hauptcharakterin (Meg Ryan) irgendetwas mit diesen grauenhaften Morden zu tun haben muss. Auch der plötzlich in ihr Leben getretene Officer Malloy (Mark Ruffalo), von dem man wirklich kein gutes Bild gewinnt, ist offensichtlich ebenfalls in diese Mordserie involviert. Ob nur als in diesem Fall ermittelnder Polizist, sei hier nicht vorweggenommen...

Alles in allem kann man sagen, dass der Film durchaus seine Stärken hat und durchaus interessant ist. Die teilweise schon fast amateurhaft wirkende Kamera und der beinahe komplette Verzicht auf Special Effects lässt die ganze Qualität des Films von der der Akteure abhängen. Und diese können durchaus überzeugen. Kevin Bacon ist im Übrigen in einer kleinen Nebenrolle zu sehen, in der auch voll sein Können zeigt.

Also: Meg Ryan Fans müssen ihn sich sowieso ansehen, da man nur selten so viel Haut ihr zu sehen bekommt und sie hier nach der "Orgasmus-Szene" in "Harry & Sally" die erotischste Vorstellung ihrer Filmkarriere abliefert. Aber auch alle anderen Freunde von alternativen Filmen, spannenden Thrillern und Erotikfilmen werden ihre Freude haben!

Von mir gibts hier klare 8/10 Punkte, da der Film nichtsdestotrotz seine Längen hat, was eine Höchstwertung einfach nicht zulässt.

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