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Handlung:
Schriftstellerin Fran, die auch Literaturkurse gibt und nebenbei ein Buch über Schwarzen-Slang verfaßt, sieht im Keller eines Cafés, wie ein tätowierter Typ von einer Frau oral bedient wird. Kurz darauf erfährt sie, daß in ihrem Garten ein Frauenkopf gefunden wurde und daß das Mordopfer vermutlich die Frau ist, die sie im Café beobachtet hat. Zudem fällt ihr auf, daß der Polizist, der den Fall bearbeitet, besagte Tätowierung trägt. Trotzdem verfällt sie seinen Avancen.

Anders als die äußerst peinliche DVD-Werbung von EuroVideo glauben macht, hat dieser Film viel mehr zu bieten als "pikante Erotikszenen", die im Gesamtbild recht unwichtig erscheinen. Jane Campions Werk beeindruckt durch eine sehr eigenwillige Abfolge warmer, poetischer Bilder, wie das eines Blütenregens oder altmodisch gekleideter, eislaufender Paare, die im Gegensazu zu den Herbheiten stehen, denen man durch die morbiden Handlungsaspekte ausgesetzt wird. Wenn da der eine oder andere von "langatmig" spricht, klingt das nach einem recht oberflächlichen Zugang zum Film. Dabei tut sich durchaus eine gewisse Spannung auf, wenngleich der Film auf der anderen Seite auch einigen feministischen Rollenfragen nachgeht. Ein leichtes Schmunzeln kommt zudem auf, wenn Meg Ryan als Literaturlehrerin eine Unterrichtssitzung zu einem Roman namens "Der Weg zum Leuchtturm" (o. s. ä.) damit beginnt, den Titel an die Tafel zu schreiben, an der schon das Bild eines Leuchtturms mit Kreide angemalt steht. Aspekte wie das Schicksal ihrer von Jennifer Jason Leigh dargestellten Schwester lassen aber dann wieder den gehörigen Ernst aufkommen; im ganzen gibt sich der Film angenehm düster und realistisch.

Insgesamt ein sehr stimmungsvoller, aspektreicher Film, auch für Männer geeignet.

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