Review

Der afro-amerikanische Friseur Mr. Jonathan ist gleichzeitig auch der geilste Stecher in der ganzen Stadt. Als es eines Tages jedoch Ärger mit einer Gangsterbande gibt, sind plötzlich ganz andere Qualitäten gefragt...

Nein, auch dieser Blaxploitation-Schlock wird sich bestimmt nicht als Sternstunde des schwarzen US-Kinos verewigen. Was durchaus das Zeugs zum groben wie spaßigen Unfug gehabt hätte, wurde dank seiner lahmen Inszenierung lediglich zum Ergänzungsprogramm für die Fans von Filmen dieser Art. So ist "Black Shampoo" lange Zeit fast nur ein Softporno, der nicht mit (kurzen) Sexszenen und nackten Tatsachen geizt. Der Held legt sämtliche Weiber im ganzen Viertel flach und selbst auf dem Friseurstuhl kommen beim Schampunieren erotische Gefühle auf. Keine Dame auf der Besetzungsliste, die nicht mindestens einmal ihre Klamotten ablegt.

Dennoch ist das Ganze kaum prickelend anzuschauen. Im Gegenteil hätte man sich mehr Handlung und bessere Gags gewünscht als diesen kaum erquicklichen Fleischbeschau. Wie alle Blaxploitation-Streifen wurde auch dieses C-Movie mit einem minimalen Budget realisiert. Noch dazu hat der hölzern agierende Hauptdarsteller John Daniels weder den Charme noch die Coolness, um als zweiter Dolemite oder Superfly durchzugehen.

Immerhin darf Daniels im Finale den Leatherface geben, um die Bösewichter allesamt mit der Kettensäge platt zu machen. Komischerwise ist der Showdown ausgesprochen blutig und dreckig ausgefallen, so dass man die letzte Viertelstunde das Gefühl hat, in einem komplett anderen Film gelandet zu sein.

Fazit: Kaum erbauliche Mischung aus Softsex und Blaxploitation-Krimi. Der ein Jahr zuvor gedrehte "Shampoo" mit Warren Beatty und Goldie Hawn war wohl die Steilvorlage, der afro-amerikanische Nachklapp verschenkt erneut ärgerlich viel Kultpotential.

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