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Ein von der Ungerechtigkeit der Welt überzeugter Rächer (Dolph Lundgren) ermordet systematisch ganze Heerscharen von Verbrechern. Der ermittelnde Polizist (Louis Gossett Jr.) vermutet, dass es sich bei dem Phantom um einen ehemaligen Kollegen handelt, dessen Familie einst einem Bombenanschlag der Mafia zum Opfer fiel…

Auch wenn die finstere Verfilmung eines Marvel-Comics das Potenzial des Stoffes nicht gänzlich erfasst, entwirft sie immerhin das griffige Zerrbild einer moralisch bankrotten Gesellschaft, die auf ihre wuchernden Probleme keine Antworten mehr weiß und geheimen Sehnsüchten nach radikalen Haudraufmaßnahmen nachzugeben bereit ist. Das zweischneidige Spiel mit den verlockenden und abstoßenden Seiten der Selbstjustiz verwickelt den Zuschauer in wechselhafte Gefühlserlebnisse, die keinen einfachen Rückzug aus der prekären Befürchtung zulassen, dass womöglich keine andere Wahl bleibt, als das Unrecht entweder zu dulden oder mit weiterem Unrecht zu bekämpfen. Eine rasante, mit tückischen Widerhaken gespickte Geisterbahnfahrt, die sich in ihrer Überzeichnung zwar offen als Spiel zu erkennen gibt, die dadurch gewonnene Narrenfreiheit aber umso entschiedener nutzt, um den Zuschauer in die Enge zu treiben und seine moralischen Reserven auf die Probe zu stellen.

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