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Paraderolle für Dolph Lundgren in einer Marvel-Comicverfilmung

Manchmal gibt es kleine Goldstücke unter einer großen Menge Mist. Verfilmungen von Comics sind so eine Sache, genauso wie Computerspiele basierend auf Filmen. Meist will man dabei nur den Rahm abschöpfen und gibt sich soviel Mühe nicht, oder man schafft den Rahm...auf dem dann die Merchandiseware schwimmt. In den Achtzigern wurden die Superman Comics verfilmt, und mit Gruseln erinnert man sich an die Abenteuer des Saubermannes Clark Kent. Später kam dann die Batmanserie, die auch nicht wirklich gelungen war, und von den aktuellen Comicverfilmungen möchte man lieber nicht reden. Allesamt gedreht für das kindliche Publikum, das dann den Eltern Geld für Bettwäsche, Tassen, Federmäppchen und ähnlichem unnützen Firlefanz abbettelte. Doch dazwischen schlummert ein kleiner Bastard, der so ganz anders ist als alle anderen Genreprodukte.

Auf der Marvelserie „The Punisher“ basierend drehte man einen richtig harten Actionfilm, für den Dolph Lundgren in der Hauptrolle wie geschaffen war. Nach dem gewaltsamen Tod seiner Familie hat Frank Castle, für tot gehalten aber doch sehr lebendig, nur noch eines im Sinn: Rache an der Mafia, und nicht nur an den Mördern seiner Familie, sondern an allen Bösewichten, die es nicht verdienen zu leben. Das ist noch die wahre Selbstjustiz...man nennt ihn den Punisher, der geistergleich durch die Reihen des Bösen pflügt und mehr als hundert Opfer auf dem Gewissen hat. Als jedoch die Yakuza die Kinder mehrerer Mafiabosse entführen, um dadurch das Geschäft an sich zu reißen, muß sich Castle mit dem Oberhaupt der Familie verbünden, und nach einer blutigen Spur sind die Kinder befreit, die Yakuza alle tot, doch auch die Bosse und der Don haben das Zeitliche segnen müssen...Castle aber taucht wieder ab, denn es gibt noch so viele, die zu bestrafen sind.

Harter Stoff, viele Leichen pflastern seinen Weg. Der Bodycount ist wahrlich gewaltig, und im Grunde genommen reiht sich eine Actionszene an die nächste. Die Nebendarsteller haben da nicht viel zu sagen, es geht nur um Eines: blutige Rache. Dolph Lundgren IST der Punisher, groß, muskulös, schweigsam – und wenn ein Dialog mal sein muß, dann hören wir die typischen Oneliner der Achtziger. Leider wird das alles auf Dauer ein wenig öd, macht aber nichts, denn wenn man harte Action sehen will, ist man hier wirklich gut bedient und schaut auch gerne über den einen oder anderen Logikfehler hinweg, ach, gerade spaßig ist es, solche zu entdecken. Kein Film für jedermann und auch keine typische Comicverfilmung, aber gute Unterhaltung, die in 2004 eine nicht minder gute Neuauflage fand – doch der wahre Punisher bleibt Dolph Lundgren. 8/10

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