Review

Bald ist Weihnachten...13.12.2009

Und das ist genau der passende Rahmen für diesen Film. Fünf Wochen vor Weihnachten sind es hier noch, und in diesen fünf Wochen geschieht allerhand, bis die Ereignisse am Weihnachtsabend kulminieren und nur einigen Filmfiguren tatsächlich ein nachweihnachtliches Happy-End zuteil wird. Dabei sind die einzelnen Geschichten insgesamt alle nicht umwerfend toll oder gar neu, aber die charmante Kombination vieler bekannter Geichter mit guter Musik und gelungenen Dialogen läßt kein anderes Urteil zu als diesen Film gerade in der Vorweihnachtszeit zu empfehlen. Natürlich ist auch Hugh Grant an Bord, hat hier eine seiner ganz typischen Rollen als leicht verwirrter Kerl, darf aber diesmal den britischen Premierminister spielen, der sich in eine seiner Angestellten verguckt und ganz nebenbei dem amerikanischen Präsidenten eine Lektion erteilt.

Viel schwermütiger allerdings geht es zu bei einem Stiefvater und seinem Sohn, denn dort ist erst vor kurzem die geliebte Frau verstorben, und der Sohn leidet Liebeskummer. Eine Wucht in dieser Episode Liam Neeson als zunächst gramgebeugter Mann, der sich einer neuen Herausforderung stellen muß. Ebenso traurig auch die Geschichte um den Trauzeugen, der seit Jahren schon in die Braut verliebt ist und ihr dies am Heiligen Abend mittels Texttafeln mitteilt. Hier atmet der Film tatsächlich einen guten Geist, denn derlei Situation hätte man plump erschlagen  oder mit einfachen Mitteln in Richtung Komödie trimmen können.

Plump allerdings sind zwei Geschichten, die im gleichen Areal spielen - der Chef, der sich in eine junge Kollegin verguckt, weil diese ihn ganz offensichtlich angräbt, sowie die ihrem kranken Bruder völlig bedingungslos zugetane Dame, die sich immer und überall von Anrufen aus jedweder Situation herausreißen läßt, obwohl sie weiß, daß dies dem Bruder nicht hilft. Hier neigt der Film zu Zähigkeit, und man weiß auch, warum er 130 Minuten lang ist. Weniger wäre eindeutig mehr gewesen! Zum Glück gibt es noch zwei recht amüsante Begebenheiten, die mit landesspezifischen Umständen zu tun haben und dem ganzen Treiben einen sehr versöhnlichen Rahmen geben, denn wir wissen es seit ewigen Zeiten - es muß in diesem Genre eine Heirat geben, die so nicht vorausgeplant war. Insgesamt lebt der Film vor allem durch seine rundum gut besetzten Schauspieler, ist merklich englisch - nackte Brüste - und kommt nie kitschig daher. Ein schöner Genuß für einen Abend in den Armen der Liebsten, dazu noch einen Glühwein, und das Leben ist schön...8/10.

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