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Der rasende Reporter Garrett verabredet sich mit dem früheren Filmstar Angela Merrova zum Interview, doch als er dort ankommt ist die Merrova tot. Ermordet, mit einem sauberen Stich unterhalb des Herzens. Er informiert seine Zeitung, dann die Polizei, und als er zurückkommt ins Hotelzimmer – Ist die Leiche fort. Als nächstes ruft ihn sein Herausgeber ins Büro, weil die Merrova eine Entschuldigung von ihm erwartet wegen der Meldung ihrer Ermordung! Garrett spricht mit seinem Freund Michael, einem Arzt, ob es möglich sei, solch eine Verletzung zu überleben. Als die Polizei Michael eine Blutprobe eines anderen Ermordeten zur Überprüfung zukommen lässt stellt dieser fest, dass das Blut nicht menschlich ist. Aber auch nicht tierisch. Gemüse und Mineralien wären noch übrig, wie Garrett süffisant bemerkt … Gemeinsam wendet man sich an die Koryphäe des menschlichen Blutes, Dr. Flegg, und wird zuerst einmal mit dessen Assistenten konfrontiert, Dr. Quesne, der seltsam tot ausschaut. Und der eine verblüffende Ähnlichkeit hat mit Dr. Xavier, der vor ein paar Jahren hingerichtet wurde …

Ja, es passiert viel in diesen 62 Minuten Film, nicht alles ist immer zusammenhängend, und die Handlung und die Atemlosigkeit stoppen auch nicht ein einziges Mal. Pausenlos wird geredet, untersucht, werden wortreiche Duelle ausgefochten, und die Handlung hält und hält nicht an. Das ist auch gut so, denn sonst würde man schnell merken, was für ein ausgemachter Unfug dieser Film ist. So aber zieht RETURN OF DR. X an einem vorbei wie ein Karnevalszug im Zeitraffer, und macht auch genauso viel Vergnügen. Auch wenn der rasende Reporter eher ein Comic Relief auf sich selbst ist, mit seiner jovialen Art heutzutage eher unsympathisch rüberkommt (und sich auch mit zunehmender Laufzeit die Leinwandpräsenz mit dem blassen Dennis Morgan als Michael teilen muss), und wenn man es sich recht überlegt eigentlich nur ein Schauspieler wirklich in Erinnerung bleibt, so bleibt eben keine Zeit seine Zu- oder Abneigungen während der Sichtung zufriedenstellend zu verteilen. Nur diese eine Schauspieler, nämlich Humphrey Bogart als Dr. Quesne, der wirkt, und der bleibt auch im Gedächtnis haften. Seine Schminke, seine Frisur, aber vor allem seine Ausstrahlung zeigen deutlich, dass hier ein kommender Hauptdarsteller zu sehen ist, auch wenn Bogart selber das anders sah und die Rolle, die normalerweise Boris Karloff oder Bela Lugosi hätten bekommen sollen, als einen seiner absoluten Tiefpunkte bezeichnete. Zwei Jahre wird er sich noch in Nebenrollen durchbeißen müssen, bis in DIE SPUR DES FALKEN endlich seine Stunde kommt, und er anschließend in vielen großartigen Filmen die 40er-Jahre dominieren wird.

Aber im Jahr 1939 ist THE RETURN OF DR. X nichts anderes als ein Programmfüller, ein Schnellschuss im schnelllebigen Filmgeschäft, und unter dieser Fastfood-Prämisse funktioniert der Film auch heute noch gut. Anschauen, Spaß haben, weitersehen …

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