Barbi: PKV-Gone-Wrong-Edition
In "X-Ray" aka "Hospital Massacre" ist der Name Programm - ein Krankenhaus, ein Killer, viele Opfer, fast noch mehr Verdächtige (zumindest für die Beteiligten). Mehr gibt es nicht. Mehr braucht es nicht. Was er in Sachen Spannung und (überraschenderweise) Gore missen lässt, macht diese tödliche Röntgenaufnahme durch seine surreale, sehr (unfreiwillig?) komische Atmosphäre wieder wet. "Shock Corridor" umarmt "Halloween II". Nur in Quatsch. Von dem Ursprung des Psychopathen bis zu den etlichen "möglichen" Mördern bzw. deren bizarres Verhalten, vom plötzlichen Nebel in den Krankenhausfluren bis zu der nackigen Protagonistin - alles bleibt wirr, seltsam und maximal unterhaltsam. Manches sitzt an den richtigen Stellen. Das meiste jedoch eher nicht. Barbi einmal ausgenommen.
Ein strunzdummer und gleichzeitig fast kafkaesker Cannon-Kracher durch und durch. Ein Mix von Format. Wäre er gern. Das einzig wirklich Beunruhigende ist das Krankenhaus selbst bzw. wie der Film mit unserer Urangst vor Ärzten, Krankheiten und Kontrollverlust spielt. Selbst das vollkommen überzogen und mit wenig Fingerspitzengefühl, doch wenn das alptraumhafte Hospital vor lauter hilfloser Mumien, verwirrter alter Damen und notgeilen Männern fast berstet, dann ist das eine eindeutige Breitseite, Jahrzehnte vor Soderberghs "Unsane", der sich wesentlich trockener und lahmer den gleichen Themen widmet. Dass wir die Identität des Täters kennen schadet nur minimal, dass die Kills sich oft eher im Off abspielen wiegt da schon schwerer. Trotzdem: "X-Ray" ist ein Regel-Check-Up, den man nicht auslassen sollte. Der satanistisch anmutende Soundtrack, der an Fulci und Co. erinnert, tut das sein Übriges. Schlecht done right.
Fazit: "X-Ray" ist ein Witz von einem Slasher - aber er funktioniert. Zumindest auf der Spaßebene. Spannung braucht man nicht erwarten. Dafür entschädigt die gute Barbi mit zwei schlagenden Argumenten und als formidable Scream Queen. Einer der absurdesten Slasher im Biz.