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In ihrer Kindheit wies Susan am Valentinstag einen Verehrer sehr verletzend ab und 19 Jahre später rächt sich dieses Verhalten, denn bei einem Krankenhausbesuch setzt der Verletzte alle Messer und Sägen in Bewegung, um das Herz seines Schwarms doch noch zu bekommen, wobei er jeden aus dem Weg räumt, der ihm im Selbigen steht.

Wie man an der kurzen Inhaltsangabe erkennt, haben wir es bei "X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag" mit einem waschechten Slasher zu tun. Nach dem kurzen Rückblick in die Vergangenheit des Mädchens zu Beginn des Films, bei dem der Verehrer seinem Schwarm eine Valentinskarte vor die Tür legt, was die junge Frau zusammen mit ihrem Spielgefährten mit Gelächter und Zerknüllen quittiert und was mit einem tot im Kleiderständer baumelnden Jungen endet, geht es flugs zeitlich 19 Jahre vorwärts in das Krankenhaus, in dem unerkannt der Gekränkte sein Unwesen treibt, Susan mittels gefälschter ärztlicher Befunde festhält und auf seine Chance wartet, das Herz der Frau (diesmal im anderen Sinne) für sich zu gewinnen, wobei er sich bis dahin die Zeit mit der Tötung allerlei Nebenfiguren vertreibt. Eine knappe Story also, die als Grundlage für blutige Morde dient, so wie man es bei Schlitzerfilmen gewohnt ist, wobei auf Humoreinlagen in Form von Schreckmomenten, die sich als harmlos herausstellen (z.B. der Ketschuptropfer im Fahrstuhl) oder überzogenen Figuren wie den drei alten Schachteln und dem geistig nicht zurechenbaren Alkoholiker nicht verzichtet wird.
Natürlich können sich unter solchen Voraussetzungen die Schauspieler keine goldenen Lorbeeren verdienen, wobei ich bezweifeln möchte, dass sie dies bei der Darstellung einer ausgefeilten Persönlichkeit hätten tun können, denn bei den hier zu leistenden minimalen Gefühlsdarstellungen stoßen einige Mimen schon an ihre Grenzen oder neigen zum Overacting. Auch die weibliche Hauptrolle, die von Barbi Benton eingenommen wird, schreit zwar ab und an recht anhörlich, aber eine echte "scream queen" ist sie nicht.
Eine gute Idee war es, den Streifen wie den in etwa zeitgleich gedrehten "Halloween 2 - Das Grauen kehrt zurück" in einem Krankenhaus spielen zu lassen, denn dieser Schauplatz bietet ein ideales Pflaster für den atmosphärisch dichten Slasherreigen. Es gibt viele lange und verzweigte Gänge mit unterschiedlichsten Räumen, die durch die dunkle Ausleuchtung sehr bedrohlich zur Geltung kommen, denn der Killer kann jederzeit und überall überraschend zuschlagen. Zudem wird die Bedrohung gekonnt durch die musikalische Untermalung unterstützt, die Erinnerungen an die Melodien aus den "Freitag der 13."-Filmen aufkommen lässt und auch die eingestreuten Gesänge sind sehr wirkungsvoll.
Die Umsetzung der Morde ist, besonders wenn man bedenkt, dass der Film bei uns immer wieder mit Beschlagnahmungen bedacht wurde, recht zahm ausgefallen. Der Killer nutzt zwar einige Gegenstände, die so ein Krankenhaus zu bieten hat, zum Töten (z.B. neben dem obligatorischen Messer ein Säurebad zur Gesichtsverfremdung oder die Handkreissäge zum Enthaupten), aber die meisten Morde finden abseits des Bildschirms oder versteckt hinter Sichtschutz statt. Gegen Ende segnet dann der ein oder andere das Zeitliche "on screen", doch hier haben sich die Effektemacher auf einfache Blutungen beschränkt.

Insgesamt ist "X-Ray - Der erste Mord geschah am Valentinstag" inhaltlich ein gewöhnlicher Slasher, der durch die Wahl des Handlungsortes und die dichte Inszenierung überzeugt und daher auch ohne allzu explizites Blutvergießen bei Laune zu halten weiß.

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