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X-te Variante des altbekannten "Überleben"-Themas: Minderjährige Deutsche macht den Donnie Darko, um in einem abgesplitterten Wrackteil die einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes zu sein. Ausgerechnet landet die Gute mitten im Amazonas-Dschungel, wo das Survivaltraining in die nächste Runde geht...

Angeblich beruht dieser Abenteuerschnalz auf einer wahren Begebenheit... Im Zuge der aufkeimenden Kannibalenwelle und anhand des reißerischen Titels hätte man doch etwas mehr erwartet als diesen Sonntagsspaziergang durch das Grün der Wälder. So hat unsere jugendliche Heldin nichts anders zu tun, als durch die Botanik zu stolpern, sich dabei gehörig nass zu machen und zu hoffen, dass von irgendwo irgendwelche Hilfe herbei eilt. Zwischendrin lernt sie einen zutraulichen Affen kennen und selbst die finalen Krokodilsangriffe sind nicht übertrieben nervenzerrend inszeniert worden.

Seltsamerweise ist der Irrweg der Juliane Koepcke der einzige Aufhänger in der gesamten, höchst flachbrüstigen Story. Es gibt keinerlei Gefahren und nicht mal der Amazonas-Urwald wird zur wirklichen Bedrohung. Viel eher fügte Regisseur Guiseppe Maria Scotese einpaar schöne Tieraufnahmen mit ein und pappte den gutherzigen Titel "Wunder geschehen immernoch" auf das englischsprachige Plakat. In der Tat überlebte die echte Juliane Koepcke wohl einen Sturz aus 3.000 Meter Höhe und anschließend elf Tage im Regenwald.

Obwohl "Ein Mädchen... "eine italienische Produktion ist, hat der Streifen etwas seltsam blutleer Teutonisches an sich. Allenfalls die hübsche Hauptdarstellerin Susan Penhaligon verleiht der Figur noch etwas Leben.

Fazit: So spannend und so erbaulich wie ein Wochenende im Schrebergarten von Wanne-Eickel. Wo man aufpassen muss, nicht auf den Rechen zu treten und über die Schubkarre zu stolpern. 4 von 10 Punkten.

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