Die Zeiten bleiben dunkel. Auch 2004 gab es wieder ordentlich Genrefutter, und ganz besonders von dem versprochenen Prequel zur von William Friedkin initiierten „Exoristen“-Reihe versprachen sich viele apokalyptisch creepigen Horror. Selbstverständlich also gab es schon lange vor seinem Release ganz ordentliches Gewese um dieses Prequel, dessen Produzenten sich natürlich kein Stück bescheiden wollten, und vollmündig versprachen, ihr THE EXORCIST – THE BEGINNING könne sich problemlos wieder an die Meßlatte des Originals hängen, unter der die beiden Sequels so erbärmlich hindurch gerutscht waren. Wieso das Projekt dann ausgerechnet dem Pyrotechniker Renny Harlin in die Hände gelegt wurde, wäre sicherlich eine adäquate Gegenfrage gewesen. Aber mit solche Geunke wollte sich wohl kein Journalist die heißen Erwartungen schon zeitig einfrieren. Tatsächlich hat die Geschichte der ersten Begegnung des Paters Merrin (Stellan Starsgard) mit seiner lebenslangen Nemesis Pazuzu, die er im Original bekanntlich zum letzten Male austreibt, seine besten Momente, wenn er sich anstrengt, die geschmackvollen Härten seines Vorbildes nachzuempfinden – vor allem in den Szenen der drastischen Selbstgeißelung eines Besessenen und dem sehr geschmackvollen Moment des Showdowns, wenn sich das Opfer von Pazuzu mit siffigem Zeigefinger die Zunge spaltet. Harlin, der Mann fürs Grobe. But there was more to it. Niemals, nicht für einen Moment, gelingt es ihm die schaurige, beklemmende Atmosphäre des Friedkin-Klassikers in sein Instant-Paket zu schnüren, auf das er lieber die längst verglühte Sonne nostalgisch kolorierter, klischeeversessener Kolonialherren-Erinnerungen an den Schwarzen Kontinent scheinen lässt.