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Nach einem Umzug trifft der junge Robbie Wheeling, ein begeisterter Rollenspieler, dem seine Passion in der Vergangenheit bereits einige Probleme verursacht hat, an seiner neuen Uni auf eine Clique von Gleichgesinnten, die ihn gerne als vierten Spieler in ihrem Team hätten. Zunächst sträubt Robbie sich noch dagegen, doch bald schon erliegt er wieder dem Reiz von "Mazes and Monsters". Weil die Tabletop-Abende allerdings zunehmend langweiliger werden, schlägt Robbies Freund Jay Jay vor, eine stillgelegte örtliche Mine als Location zu verwenden, um das Rollenspiel in den weit verzweigten, unheimlichen Stollen in echt durchzuführen. Gesagt, getan, doch bald schon verschwimmen für Robbie die Grenzen zwischen Phantasie und Realität, was dazu führt, dass er sich allen Ernstes für seinen Spiel-Charakter hält und sich nach New York aufmacht, um dort seinen vor drei Jahren spurlos verschwundenen Bruder zu suchen... Obwohl der deutsche Titel dieses unaufwendigen kanadischen Fernsehfilms auf so eine Art Creature-Feature hoffen lässt, handelt es sich bei "Labyrinth der Monster" in Wahrheit doch um ein reines Psycho-Drama, das nur ganz am Rande mit ein paar phantastischen Motiven kokettiert, um ein bisschen Farbe in die Angelegenheit zu bringen. Und wenn diese sich dann auch prompt noch als halluzinatorische Trugbilder entpuppen, ist man über diese Mogelpackung doch ein wenig enttäuscht, zumal es abgesehen von den wenigen Monster-Auftritten in dem besagten "Labyrinth" kaum etwas gibt, was den Streifen für den Genre-Fan interessant machen könnte. Das Ganze entpuppt sich auch schnell als schlecht getarnte Propaganda, die nur allzu bereitwillig in die in den frühen 80er Jahren enorm beliebte Hetze gegen die satanischen Rollenspiele, die schon so manches Teenager-Leben komplett versaut haben (Ironie!), mit einstimmt. Die damals eventuell "heikle" Thematik wirkt heutzutage allerdings ebenso antiquiert, wie Steven Hilliard Sterns simpler Inszenierungs-Stil, dem es kaum gelingt, den zunehmenden Realitäts-Verlust des Protagonisten wirklich spürbar zu machen. So plätschert dieses Filmchen ganz gemächlich ohne echte Höhepunkte vor sich hin und hat ehe man es sich versieht sein unspektakuläres Ende erreicht. Nun ja, was hat man sich auch sonst von so einem voller zweifelhafter Botschaften steckenden TV-Krimskrams erwartet? Erwähnenswert (und sicherlich auch der vornehmliche Grund dafür, das "Labyrinth der Monster" nach all den Jahren noch nicht der Vergessenheit anheim gefallen ist) bleibt lediglich der Umstand, einen ganz jungen Tom Hanks zwei Jahre nach seinem Kurz-Auftritt in dem Schlitzerfilmchen "Panische Angst" hier in einer frühen Hauptrolle sehen zu können... der hier wie dort übrigens wieder vornehmlich zum harten Chargieren neigt und nur wenig von dem Talent durchscheinen lässt, das ihm später noch zwei Oscars eingebracht hat. Ein Blick - mit auf ein realistisches Niveau runtergeschraubten Erwartungen - bleibt heutzutage darum wohl auch immer noch drin, auch wenn die bierernst dargereichte Message einem mittlerweile eher ein verschmitztes Grinsen aufs Gesicht zaubert.

5/10

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