Der junge Robbie (Tom Hanks) lernt an der Uni Kate, Daniel und Jay Jay kennen, mit denen er eine große Leidenschaft teilt: Das Fantasy-Rollenspiel Labyrinth der Monster. Natürlich dauert es nicht lang und man beginnt sich regelmäßig zu gemeinsamen Spielrunden zu treffen. Eines Tages hat Jay Jay die Idee, das Spiel in ein „authentisches" Umfeld zu verlegen, nämlich in die Pequod Caverns, einem weitverzweigten Höhlenkomplex. Als Robbie dort während des Spielverlaufs ein „Monster" (d. h. Jay Jay in einem entsprechenden Kostüm) tötet, ist dies eine Art traumatisierendes Schlüsselerlebnis für ihn. In den folgenden Tagen träumt er wiederholt vom Großen Hall, einer gottgleichen Figur, die von ihm verlangt, der Welt den Rücken zu kehren und in seiner (Spiel-)Bestimmung als Heiliger Mann aufzugehen. Robbie identifiziert sich immer mehr mit seiner Rollenspielfigur und verschwindet eines Tages spurlos aus der Universität. Seine drei Freunde, die sich für ihn verantwortlich fühlen, machen sich auf die Suche. Die Spur führt schließlich nach New York, wo die Ereignisse eskalieren...
„Was als Spiel begann, endet als Alptraum" - so heißt es zumindest auf dem DVD-Cover. Doch wer Horror- oder Fantasykost erwartet, wird eine herbe Entäuschung erleben, denn ein - wie auch immer geartetes - phantastisches Element ist in diesem Film definitiv nicht vorhanden. Die 1982 entstandene TV-Produktion Mazes & Monsters ist ein Teenager-Melodram, das die üblichen Probleme Heranwachsender in den Mittelpunkt zu stellen versucht: Minderwertigkeitskomplexe, Leistungsdruck, Konflikte mit den elterlichen Vorstellungen und daraus resultierende Weltflucht. Leider funktioniert dies nicht sonderlich gut, was gleichermaßen dem drittklassigen Drehbuch, wie der schwachen Besetzung zuzuschreiben ist. Schon nach der ersten halben Stunde flaut das Geschehen ab und beginnt mit fortschreitender Handlung immer mehr zu langweilen, woran das farblose Schauspiel der Hauptdarsteller auch nichts mehr verbessern kann. Optisch bietet der Film ebenfalls nichts, aber nun gut, lassen wir das bei einer TV-Produktion der frühen 80er Jahre einmal durchgehen... Viel ärgerlicher sind jedoch die allesamt oberflächlich und klischeereich gestrickten Charaktere: Robbie, der unsichere Neurotiker mit Kommunikationsproblemen. Daniel, der Schönling, der aber eigentlich furchtbar einsam ist, weil alle Mädchen Angst vor einem so gutaussehenden Jungen haben etc., etc. Die Eltern der Kids sind allesamt stinkreich, meistens Alkoholiker und fahren mit dicken deutschen Importlimousinen durch die Gegend. Da werden doch Erinnerungen an Dallas wach, nur war's da wesentlich unterhaltsamer... Am ärgerlichsten ist jedoch, daß das Thema Rollenspiel hier als eine Art Metapher für Drogensucht herhalten muß: Die armen jungen Menschen verlieren sich völlig darin, vereinsamen, werden absolut abhängig und verlieren schließlich völlig den Draht zur Realität. "Ist das so?" fragt man sich da als Nicht-Rollenspieler, beantwortet sich die Frage jedoch selbst und kommt zu dem Fazit, daß dieses fade Stück Küchenpsychologie wirklich niemandem zu empfehlen ist - höchstens beinharten Tom Hanks-Fans.