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Schönheit liegt im Auge des Betrachters

Durch eine ins Auge bzw. die augmentierte Realität eingebaute App sieht sich der Benutzer nur noch, wie er sich sehen will. Z.B. als Supermodel oder Muskelmann. Jeder mit diesem eingebauten Chip sieht dich dann so. Eine falsche, faule, fake Realität - oder schlicht eine gepimpte und glücklichere?! „Reality+“ als früher und schon bockstarker Kurzfilm der „Revenge“- und „The Substance“-Regisseurin Coralie Fargeat geht genau diesen Fragen gewieft, kompakt und stylisch auf den Grund…

Das Plus an Selbstvertrauen

„Reality+“ hätte auch eine „Black Mirror“-Folge sein können und klarer könnten seine Connections zu späteren Fargeat-Werken natürlich nicht sein. Ein Kurzfilm (aktuell auf MUBI!), der sich wirklich lohnt. Erst recht wenn man ein kleines Faible für die französische Regiedurchstarterin hat. Deutlich schon im (Techno-)Body Horror-Business, bietet „Reality+“ eine super Ausgangslage für Diskussionen, Horror und psychologische Diskurse. Das sicher nicht allzu hohe Budget merkt man kaum, die eingesetzten Models wie CGI fügen sich perfekt ein, das Ende ist rund und überraschend süß. Und vor allem sind die Themen des Selbstbewusstseins und des Selbstbildnis', von Wunschdenken und Wahrheit, der digitalen Verfremdung und der verschwimmenden Grenzen des „Mehr Schein als Sein“ absolut genial, von Mehrwert, tiefgründig und besprechenswert. „Reality+“ zeigt schon alle Ansätze, die Fargeat nun in größerem Ausmaß durchzieht und raushaut. Und er ist die Art von Stimulation und Schocker, die mir futuristisch und frisch mit am meisten Spaß macht. Gut für Auge wie Seele. Faul wie fähig. 

Fazit: Coralie Fargeat konnte es schon damals. Und sogar in kurz. „Reality+“ ist clever, sexy, body sowie mind horror und ein totaler Kurzfilmerfolg! 

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