Schon „Major League II” war keine runde Sache mehr, mit „Major League: Back to the Minors” setzen die Produzenten Gary Barber und James G. Robinson die Franchise endgültig in den Sand. Mit den Cleveland Indians hat der späte Nachklapp auch nichts mehr zu tun. Die bei uns ihren Weg direkt in die Videotheken antretende zweite Fortsetzung des Komödienhits „Major League“, welche übrigens in den USA zum Megaflop avancierte (am Startwochenende bei über 2300 Kopien ein Einspiel von grandiosen 2 Millionen Dollar), bietet immerhin eine professionelle Inszenierung von John Warren (auch Drehbuch) und fördert zudem längst für vermisst erklärte Charaktere aus den Vorgängern wiederzutage. Immerhin ist damit das Wiedersehen mit ein paar liebgewonnenen, alten Bekannten garantiert.
Klar, das Rezept ist immer noch witzig, war aber nun schon zwei mal da und ist jetzt definitiv nicht mehr so komisch wie vorher, denn die Abnutzungserscheinungen werden hier überdeutlich.
Neben Tom Berenger („Platoon“, „Sniper“) konnte sich auch Charlie Sheen („Navy SEALS“, „Hot Shots“) nicht mehr für einen dritten Auftritt begeistern, weswegen vorwiegend die Nebenfiguren reaktiviert wurden. Roger Dorn (Corbin Bernsen, mit grausamen Haarverlust) leitet nun neben einer Major League-Mannschaft, den Twins, auch ein Second Class-Team, die Buzz. Er kann seinen alten Kumpel, den seinen Schlagstock an den Nagel hängenden und reichlich heruntergekommenen Ex-Profi Gus Cantrell (Scott Bakula, „Lord of Illusions“, „Enterprise“) dazu überreden, das Nachwuchs-Team zu managen. Wie nicht anders zu erwarten war, steckt es voller Talente, die alle so ihre Macken haben und auf den richtigen Pfad geführt werden müssen. Alsbald entbrennt ein persönlicher Streit zwischen Cantrell, der aus Leidenschaft mit dem Sport verbunden ist und sein Team zum Erfolg formt, und der eitle Snob Leonard Huff („Married... with Children“ – Veteran Ted McGinley), der eine Gruppe geldgieriger Individualisten zum Sieg befehlen will. Zwei Philosophien und eine wird sich durchsetzen, denn sie treten gegeneinander an.
Wie die Auseinandersetzung (Underdogs vs. Geldsäcke) enden wird, sollte klar sein. Positiv sei vor allem anzumerken, dass man neben altgedienten Kräften wie Pedro Cerrano („24“ – Präsident Dennis Haysbert), der als einer der letzten Originale hier nochmal mitmischt, weitere Wiederkehrer wie Rube Baker (Eric Bruskotter, „Starship Troopers“) und Tanaka (Takaaki Ishibashi) wieder mit von der Partie sind und der dem Geschehen auf dem Spielfeld auch hier wieder mit seinen Kommentaren seinen Stempel aufdrückende Bob Uecker, selbst ehemaliger Baseballer, wieder für einige sarkastische Kalauer verantwortlich ist. Im Grunde rettet seine Performance einen Großteil des Films, denn soviel Witziges hat „Major League: Back to the Minors” leider gar nicht anzubieten. Die ohnehin nicht allzu häufigen Gags sind meist platt, ausgelutscht und selten lustig. Es mangelt an kreativen, frechen Einfällen und vor allem Ideen, wie man den Sport und seine damit verbundenen Rituale aufs Korn nimmt, denn das war ein großer Pluspunkt des Originals.
Während Cantrells Beziehung völlig unterentwickelt stecken bleibt, enttäuscht auch das geringe Ausmaß exzentrischer Spielfiguren, die hier sehr kurz kommen. Es fehlt einfach an Neuerungen, um dem nun schon bekannten Thema nochmal etwas abzugewinnen. Zu wenig, um diesen Teil überhaupt zu rechtfertigen...
Fazit:
Wenn auch letztlich nicht völlig unsympathisch, so bleibt „Major League: Back to the Minors” doch eine völlig überflüssige Fortsetzung, die lediglich das Schema des Originals nochmal wiederkaut. Die guten Witze halten sich stark in Grenzen, dafür gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Wem das reicht, der kann einen Blick bei der nächsten TV-Ausstrahlung riskieren.