Im Filmbereich klingt der Titel wie ein Pleonasmus (tote Leiche, weißer Schimmel, alter Greis), da Haie grundlegend als böse angesehen werden und nicht wie einige Delphine zu therapeutischen Zwecken genutzt werden. Der chinesische Beitrag beschränkt sich allerdings auf nur wenige Protagonisten in eher überschaubaren Handlungsräumen.
Junge Freunde, die auf einer Yacht eine Wiedersehensfeier bestreiten wollen, stoßen bei Erkundungen mit dem Motorboot auf einen verlassenen Fischkutter. Rasch wird klar, wer oder was seine tödlichen Zähne im Spiel hat, denn ein angriffslustiger Hai macht die Gewässer unsicher…
Es ist selten eine gute Idee, dekadente Leute mit Hang zu Prunk und Champagner zu Sympathieträger formen zu wollen und so hat man es hier mit eher oberflächlichen Figuren zu tun, unter denen allenfalls zwei ehemals beste Freundinnen leicht positiv hervorstechen.
Nach einigen Erkundungen und 20 Minuten Vorlauf geht es schließlich ein wenig zur Sache, die Flosse des Killers taucht im Sekundentakt auf und im Handumdrehen wird die Gruppe rasch dezimiert. Allerdings überwiegend im Off, denn obgleich sich die Wasser einige Male rötlich färben, sind explizite Momente an einer Hand abzuzählen.
In der zweiten Hälfte bestreiten schließlich nur noch zwei Menschen einen Überlebenskampf gegen den Hai und stellen sich zumindest nicht gänzlich dämlich an, - anders als das bis dato letzte Opfer, welches sich ohne ersichtlichen Grund selbst opfert, obgleich das Klettern an Bord ein leichtes gewesen wäre. Immerhin vermeidet man weitgehend Schulmädchenromantik und schlägt nicht übermäßig kitschige Töne an, obgleich der Score passagenweise in diese Richtung tendiert.
Der Hai selbst ist einigermaßen okay gestaltet und erinnert an ein Pendant von Moby Dick, da er bereits von einigen Angriffen gezeichnet ist, einschließlich einer Metallkette. Das Tier hegt also einen nachvollziehbaren Groll gegen Zweibeiner, die Harpunen und sonstige Waffen gegen ihn verwenden. Dennoch gestaltet sich das Finale über weite Teile unspannend, da vor allem das Gespür fürs Timing fehlt, was sich bereits zuvor während einiger Attacken abzeichnete.
Letztlich bleibt das Haiabenteuer eher harmlos, lässt kaum mitfiebern und bietet einen Antagonisten, der zwar zweckdienlich in Szene gesetzt ist, jedoch zu selten für fühlbare Lebensgefahr sorgt. Für Komplettisten aufgrund der kurzen Laufzeit von 72 Minuten fast okay, alle anderen bleiben besser bei den Delphinen.
4 von 10