In einer Chemiefabrik, irgendwo in der französischen Provinz, geht Seltsames vor sich: Unbekannte Täter entwenden eine giftige Chemikalie und mischen diese kurz darauf in eine Milchlieferung, was zum tragischen Tod dreier junger Frauen führt. Nach einer nicht ganz fachgerechten Entsorgung eines anderen Giftmülls auf dem örtlichen Friedhof, stehen die Damen allerdings wieder von den Toten auf und marschieren nun als Zombies durch die Ortschaft, um für reichlich Blutvergießen zu sorgen...
Während die Franzosen das Horror-Genre mit Perlen wie "High Tension", "Inside" und "Frontiers" in letzter Zeit gehörig aufmischten und die Fans in regelrechte Begeisterungsstürme versetzten, sah es in den letzten Jahrzehnten in dieser Hinsicht längst nicht so rosig aus. Im restlichen Filmgeschehen durchaus geschätzt und anerkannt, spielten die Franzosen im Horror-Genre stets nur die zweite Geige und brachten über einen langen Zeitraum kaum nennenswerte Produktionen an den Mann. Weiterhin zählen die bekanntesten, franzöischen Genre-Vertreter kurioserweise auch zu den schlechtesten einer ganzen Ära, so zum Beispiel die beiden Zombie-Macherke "Zombie Lake" von 1980 und "Die Rückkehr der lebenden Toten" von 1987. Eine besonders interessante Gemeinsamkeit ist dabei festzumachen, so waren die Regisseure beider Werke damals für einen längeren Zeitraum im Porno-Geschäft tätig. Doch während Jean Rollin, Regisseur von "Zombie Lake", zumindest ab und an kostengünstige Horrorware drehte und sich so auch in diesem Bereich einen Namen machen konnte, versuchte sich Pierre B. Reinhard für "Die Rückkehr der lebenden Toten" das erste (und letzte) Mal an einem Horrorfilm und legte damit eine Bruchlandung sondergleichen hin.
Dass der Mann seine Wurzeln im Hardcore-Geschäft hatte, merkt das arme Publikum dieses Filmes schon an der Tatsache, dass zu keinem Zeitpunkt eine vernünftige Story erzählt werden möchte. Vollkommen unverständlich und ohne jeden Anhaltspunkt wird man in eine wilde Verkettung aus Erpressung, illegalen Machenschaften, untotem Treiben und sinnentleertem Gevögel geworfen, bei dem der vernünftige Konsument nach kürzester Zeit kapitulieren dürfte. Gerade das miese Drehbuch von John King wurde "Die Rückkehr der lebenden Toten" in zahlreichen Kritiken immer wieder angekreidet und nachdem man den Film gesehen hat, weiß man auch wieso. Eine derart holprig und hilflos vor sich hinstolpernde Story ist selbst für einen Zombiefilm eine mittelschwere Katastrophe und raubt selbst dem tolerantesten Allesseher schnell den letzten Nerv. Einen Sinn will das Geschehen zu keinem Zeitpunkt machen. So sollte man sich zur Schonung der eigenen Nerven besser nicht die Frage stellen, in welchem Zusammenhang der Milchtransport nun eigentlich mit dem Chemiekonzern steht? Der Film lässt einen in dieser Hinsicht jedenfalls im Regen stehen und enthält sich bei derartigen Fragen jedweder Erklärung.
Noch debiler wird es, wenn das Werk mit Erotik um sich schmeißt - sofern davon bei furchteinflößenden Büschen und unappetitlichen Darstellern überhaupt noch zu sprechen ist. Die Macher des Films erhofften sich durch die Verkuppelung von Zombies und Erotik wohl ein rentables Einspiel, auch wenn ihnen dabei entgangen sein muss, dass der Zombiefilm im Jahr 1987 längst einen Großteil seiner Popularität verloren hatte. Regisseur Pierre B. Reinhard ließ wirklich keine Gelegenheit aus, sein Werk mit Sex und Nudity anzureichern, auch wenn dies stellenweise im absoluten Gegensatz zur Story steht und reichlich lächerliche Szenen die Folge sind. Als Beispiel sei eine Sequenz genannt, in der eine Sekretärin an ihrem Schreibtisch sitzt, sich plötzlich obenrum freimacht und seufzend mit ihren Brustwarzen spielt. Für die folgende Szene hat dies keinerlei Bedeutung und wirkt dadurch regelrecht lachhaft, doch daran wird sich der Zuschauer bei diesem Machwerk über kurz oder lang gewöhnen müssen. Es vergehen kaum fünf Minuten, in denen nicht gefummelt oder gevögelt wird oder sich jemand aus völlig belanglosen Beweggründen entblättert.
Nicht viel besser sieht es aus, wenn man sich das Ganze unter den Gesichtspunkten eines Horrorfilms zu Gemüte führt. So sind gelegentliche Gore-Kleckereien das einzige, das einen daran erinnert, sich einen Film dieses Genres anzusehen. Zugegeben, die Szene, in der ein hochhackiger Damenschuh für ein ausgestochenes Auge sorgen darf, mag noch ganz nett anzusehen sein, doch davon abgesehen hat der Streifen auch in dieser Hinsicht nur wenig zu bieten. In Bezug auf diesen Film von Horror oder Atmosphäre zu sprechen, käme mit Sicherheit Blasphemie gleich, da "Die Rückkehr der Zombies" meilenweit von diesen Attributen entfernt ist. Selbst als Zombiefilm versagt das Werk auf der ganzen Ebene, da die Untoten im Gesamtkontext eher eine untergeordnete Rolle spielen und innerhalb einer trägen und verschlafenen Handlung keinerlei Schrecken erzeugen wollen. Ja, manchmal sorgen sie sogar vielmehr für unfreiwillige Lacher. Wer aber schon immer mal drei Zombiedamen sehen wollte, die mit ihrem Opfer erst eine Nummer schieben, bevor sie es töten, oder die auch einem mitternächtlichen Bad im Swimming-Pool nicht abgeneigt sind, der ist hier im richtigen Film. Alle anderen dürften sich aber auch daran nicht mehr stören, denn zum Zeitpunkt dieser Szenen hat man seinen guten Glauben längst aufgegeben und dem gesunden Menschenverstand sowieso eine Schlafpause gegönnt. Da ist es beinahe unnötig zu erwähnen, dass "Die Rückkehr der lebenden Toten" auch in technischer Sicht auf der Strecke bleibt und mit einem Cast aufwartet, der von jeder Amateurtruppe nach Belieben hätte ersetzt werden können.
Mit der Bezeichnung Trash würde man "Die Rückkehr der Zombies" wohl noch einen Gefallen tun, deshalb geht dieses Werk im Endeffekt nicht einmal als solcher durch. Was wir hier haben, gehört definitiv zum Bodensatz des Zombiefilms, der eine grauenhaft schlechte und undurchsichtige Handlung mit billigen Untoten-Motiven und selbstzweckhafter Nudity in Verbindung brachte und damit letztendlich einen Bastard schuf, der trotz einer Laufzeit von nur 79 Minuten schrecklich langweilt. Auch der eine oder andere Gore-Effekt kann den einzigen Bestimmungsort dieses Machwerks nicht verleugnen: Die Mülltonne.