Review

Der Film "Die Rache der lebenden Toten" ist ein klassisches Beispiel, bei dem sich so ziemlich alle über seine unprofessionelle Machart und den dümmlichen Plot aufregen. Ich bin ziemlich sicher, dass das anders wäre, wenn eine der Ikonen Fulci oder D'Amato diesen Film verzapft hätten. Dann wäre er deutlich angesehener und wäre nicht in der Versenkung verschwunden.

Selbstverständlich treffen alle Vorwürfe, mit denen der Streifen belegt wird, absolut zu. Der Film ist ein billiger Horror-Sex-Streifen. Trotzdem möchte ich mich hier outen und teile mit, dass ich ihn irgendwie gar nicht so schlecht finde.

Die Story unseres kleinen Schmuddelfilmchens ist rasch erzählt: Ein Saboteur vergiftet mit einer höchst dubiosen Chemikalie den Inhalt eines Milchlasters und sorgt indirekt dafür, dass einige junge Frauen nach Milchkonsum rasch dahingerafft werden. Die Mädchen werden begraben, aber durch eine nicht umweltgerechte Entsorgung chemischer Abfälle auf ihrem Friedhof wieder zu nächtlichem Leben erweckt. Von dort aus ziehen sie mordend durch die nähere Umgebung. Morden können sie wirklich gut - der Gorehounde kann zufrieden sein. Wenn er sich auch für nackte Haut interessiert, steht einem positiven Gesamteindruck nichts im Wege. Doch - es folgt noch eine "überraschende" Auflösung. Diese ist echter Dreck und es sei mir gestattet, hierüber keine Worte zu verlieren.
Es sei zum Ende nur vermerkt, dass es dafür geschaffen ist, das offensichtliche Unvermögen des Maskenbildners akzeptabler zu machen...

Auch wenn der Film meilenweit von den Vorzeige-Zombiefilmen wie "Über dem Jenseits" oder "Voodoo" entfernt ist, schlägt er aus meiner Sicht die sonst antretende italienische Billigkonkurrenz ohne weiteres. Das tut er für mich aus drei Gründen: Erstens setzt er seine Gewalt besser ein, als es zum Beispiel Lenzi in seinen Beiträgen tut. Zweitens schaffte er es, zumindest einen Hauch von Erotik zu vermitteln (wie es nicht geht, wissen wir seit "In der Gewalt der Zombies"). Und drittens ist dieser Film etwas europäischer und erwachsener als seine italienischen Verwandten. Bis zum ersten Vergiftungsopfer erinnert der Film an französische Thriller der 80er wie z.B. "Der Greifer" (ich weiß, dass "Der Greifer" um Welten besser ist).

Der Film hat zwei große Schwächen: das Ende und seine Mimen. Aber das sind wir von vielen Konkurrenzpordukten gewöhnt. Gerade Fulci verwöhnt uns nicht gerade mit Logik und Castingqualitäten. Also auch nicht schlechter als andere.

Als Fazit möchte ich festhalten, dass "Die Rache der lebenden Toten" keine Perle ist, aber auch bei weitem nicht so verrissen werden muss, wie es gerne getan wird. Er ist ein wohltuend französischer Film ohne Anspruch, der kurzweilige und kurze Unterhaltung bietet. Man darf ihn nur nicht zu ernst nehmen. Aber das empfiehlt sich bei diesem Genre sowieso. Durchaus unterhaltende 7 von 10 Punkten.

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